Süddeutsche Zeitung

Am Dießener Dampfersteg :Kommunikation statt Kommerz

Beim traditionellen Kunsthandwerkermarkt ist der Verkauf Nebensache

Von Armin Greune, Dießen

Seit 1977 ist der Termin fix: Immer an Maria Himmelfahrt präsentieren Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Dießener Kunst (ADK) ihre Werke nicht nur im Pavillon in den Seeanlagen, sondern auch an Ständen davor. "Es ist der kleinste Kunsthandwerkermarkt weit und breit", sagt Wolfgang Lösche, der seit mehr als 20 Jahren ADK-Vorsitzender ist und die Veranstaltung mit organisiert. Denn in den Statuten sei festgelegt, dass ausschließlich Mitglieder und damit Dießener Künstler und Manufakturen ausstellen dürfen.

Keine Regel ohne Ausnahme - das gilt freilich auch hier, und so werden am Donnerstag von 10 bis 18 Uhr auch drei Gastaussteller erwartet. Der Kunst- und Messerschmied Alfons Bolley hat seit 2009 seine Werkstatt im Dießener Gewerkhaus. Die Schondorfer Keramikerin Regine Hohmann ist schon seit einigen Jahren dabei und gehörte früher einmal der Arbeitsgemeinschaft an. Und das koreanische Keramikerpaar Bokyung Kim und Minsoo Lee hat inzwischen in Dießen eine Werkstatt bezogen und war heuer erstmals auf dem Töpfermarkt vertreten. Dazu kommen die Stände von 15 der 34 ADK-Mitgliedern, der Sattler Michael Ruoff und Magdalena Reichart betreiben "lebende Werkstätten". Zudem haben Dießener Fischer, Metzger und die Feinbäckerei von Rudi Gleißl ihre Buden aufgebaut. Bei schönem Wetter lädt ein idyllisches Freiluftcafé zum Verweilen ein, denn die Künstler seien auf diesem Markt weniger am Absatz interessiert als am Gespräch mit den Besuchern. Auch das habe eine lange Tradition, sagt Lösche.

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Quelle:
SZ vom 14.08.2019
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