Süddeutsche Zeitung

Altweibersommer:Die Zeit der Spontanen

Der immer noch angenehm warme September lockt nach draußen - so man es denn einrichten kann

Es ist ganz egal, woher der Begriff Altweibersommer kommt. Die schlüssigste Definition lautet: Dieser Wetterabschnitt hat nichts mit Frauen höheren Alters zu tun, sondern kommt von dem altdeutschen Wort Weiben. Es steht für Knüpfen - in diesem Fall sind wohl Spinnen und ihre Netze gemeint, die am Morgen besonders gut sichtbar sind. Sei's drum. Im Fünfseenland bedeutet die warme Witterung, dass der Herbst noch weit entfernt ist, und dass das Cabrio noch nicht eingemottet werden muss. Zwar ist die Zeit der ungetrübten Badefreuden schon vorbei, auch wenn ganz Mutige immer noch in das 18,5 Grad kalte Wasser des Ammersees springen. Aber es lässt sich immer noch ohne Strümpfe oder Strumpfhose gehen. Wohl dem, der jetzt noch Urlaubstage übrig hat oder über seine Arbeitszeit selbständig verfügen kann. Diese Glücklichen gibt es. Der Altweibersommer ist sowieso die Zeit der Spontanen, die schnell mal ihren Schreibtisch hinter sich lassen. In dieser Woche wird ihnen die Sonne noch lange scheinen, auch wenn es am Morgen schon reichlich frisch ist. Daher nicht den Schal vergessen. Das gilt auch fürs Cabriofahren.

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Quelle:
SZ vom 27.09.2016 / pro
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