Soziales Engagement: Hilfe unter einem Dach

Der Verein "Gemeinsam" betreibt in Schondorf schon länger die Nachbarschaftshilfe und das Sozialmobil. Nun steigt er am westlichen Ammerseeufer auch in die niederschwellige Altenhilfe ein.

Vor gut einem Jahr startete das Angebot der niederschwelligen Altenhilfe in Schondorf mit einer beim Uttinger Verein Füreinander angestellten Fachkraft. Sie sollte das bewährte Uttinger Konzept auch in der Nachbargemeinde verwirklichen.Für die Kooperation mit Schondorf war ein Zeitrahmen von drei Jahren vereinbart. Doch nach einem Jahr ist nun alles anders, denn nun kommt in Schondorf alles unter ein Dach. Seit diesem Januar fungiert der Verein Gemeinsam - gemeinnütziger Verein Ammersee-West nun als inzwischen anerkannter Träger für die Angebote zur Unterstützung im Alltag mit Betreuungsgruppen und Alltagshelfern in der niederschwelligen Altenhilfe.

Sabine Pittroff, die Initiatorin der Schondorfer Initiative "Gemeinsam Füreinander Da", begründet im Pressegespräch diesen Schritt mit "unterschiedlichen Strukturen" in den Nachbardörfern. Anders als in Utting gibt es in Schondorf schon seit zehn Jahren eine Nachbarschaftshilfe, die auch beim Schondorfer Verein Gemeinsam angesiedelt ist, der auch seit vielen Jahren das Sozialmobil betreibt, in Kinderparks Kinderbetreuung für die Kleinsten und Einzelfallhilfen anbietet. Um die älteren Schondorferinnen und Schondorfer kümmert sich nun eine vom Verein Gemeinsam neu eingestellte Fachkraft: Die 48-jährige Schondorferin Monika Mölch. Sie bietet jeweils am Mittwochvormittag von 9 bis 12 Uhr offene Sprechstunden im neuen Schondorfer Treff "Dorfhaus" in der Bahnhofstraße 28 an und hat dort auch ihr Büro, wie Peter Raithel, der Vorsitzende des Vereins Gemeinsam, berichtet.

Im Dorfhaus wird viel geboten - vom Sprachcafé bis zur Spielgruppe

Das Dorfhaus, eigentlich eine 80 Quadratmeter große und barrierefrei erreichbare Gewerbeeinheit mit einer offenen Küche und mit einem, durch einen Raumteiler abgegrenzten, Büro, hat die Gemeinde Schondorf zunächst für zwei Jahre angemietet. Seit Oktober vergangenen Jahres ist es in Betrieb. Einiges fehlt noch wie Vorhänge, die den Raum auch verdunkeln können. "Es ist jetzt schon zu klein", sagt Pittroff. Denn hier treffen sich nun auch viele Gruppen, von den Teilnehmern des Sprachcafés bis zur Spielgruppe mit Kleinkindern bis drei Jahren. Ukrainische Weihnachten wurden dort gefeiert. Die Selbsthilfegruppe Amor Fati trifft sich und Vereine halten dort ihre Sitzungen ab. Ein Beamer und eine Leinwand stehen zur Verfügung.

Für die Älteren gibt es auch schon einige Angebote wie Yoga auf dem Stuhl oder Schachabende für Senioren. Zum gutbesuchten Spieleabend gehen auch Raithel und Dagmar Näther vom Vorstand des Vereins Gemeinsam gerne, erzählen sie. Etwa zur Hälfte werden die Räumlichkeiten derzeit für die Altenhilfe genutzt, schätzt Pittroff. Hier hat auch der Seniorentreff nun seinen Mittelpunkt, der bisherige Treff im Griesfeld wurde aufgegeben. Um die Nachbarschaftshilfe, die nun auch im Dorfhaus situiert ist, kümmert sich Gerti Huber, die auf geringfügiger Basis ebenfalls beim Verein Gemeinsam angestellt ist. Das Dorfhaus wird übergangsweise ehrenamtlich betreut.

Im Frühjahr sollen nun weitere Gruppenangebote wie Kochgruppen und ein Bewegungstreff am See dazukommen, welche die neu eingestellte Fachkraft anbieten wird. Es werden schon einige Schondorfer, die mindestens einen Pflegegrad eins haben müssen, von Alltagshelferinnen betreut. Dies soll ausgebaut werden. Im März wird von "Gemeinsam Füreinander Da" in Zusammenarbeit mit der Alzheimer-Gesellschaft eine kostenfreie Schulung für Alltagsbegleiter angeboten, die auch den Schondorfern offensteht. "Die Kooperation wurde beendet, aber die Zusammenarbeit besteht weiter", sagt Pittroff.

Weitere Informationen im Internet unter www.gemeinsam-ammersee.de oder www.schondorf-ammersee.de/bildung-soziales/dorfhaus-b28