Aktion im Landkreis Starnberg:Gewalt kommt nicht in die Tüte

Bäcker beteiligen sich an internationalem Gedenktag

Gewalt gegen Frauen ist auch im Landkreis Starnberg fast tägliche Realität. Sie hat viele Facetten - körperlich, verbal, digital. Darauf machen aus Anlass des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November der Verein "Frauen helfen Frauen" und die Gleichstellungsstelle des Landkreises aufmerksam. Die Gemeinschaftsaktion bekommt originelle Unterstützung von der Bäcker-Innung unter Federführung von Obermeister Wilhelm Boneberger. Neun Bäckereien packen ihre Waren diese Woche in Tüten, die mit dem Slogan bedruckt sind: "Gewalt kommt nicht in die Tüte!...weder in der Familie, noch im sozialen Umfeld. Schau' hin! Tu was!"

Im Landkreis haben sich im vergangenen Jahr 98 Frauen an den Frauennotruf gewandt. Die Zahl der Betroffenen dürfte nicht nur wegen der Dunkelziffer wesentlich höher sein. "Viele Frauen suchen von hier aus häufig Hilfe in Nachbarlandkreisen oder in München, aus Anonymitätsgründen", so die Erfahrung der Gleichstellungsbeauftragten Sophie von Wiedersperg. Die Hemmschwelle sei immer noch hoch, sich überhaupt an eine Beratungsstelle zu wenden. "Oftmals besteht in gewalttätigen Beziehungen auch eine Atmosphäre von Überwachung und Kontrolle." Deshalb stehen auf der Rückseite der Bäckertüten Kontakte für konkrete Hilfs- und Unterstützungsangebote im Landkreis. Die Notfall-Nummern finden sich auf der Notfallkarte "Hilfe für Frauen". Sie gibt es in der Gleichstellungsstelle des Landratsamtes, Strandbadstraße 2, und zum Download auf der Homepage des Landratsamtes unter Gleichstellungsstelle/Aktuelles.

Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist 24 Stunden kostenfrei erreichbar unter 08152/5720. Verein Frauen helfen Frauen 08152/5720; Frauenhaus Murnau 08841/5711; Gleichstellungsstelle Starnberg 08151/148-511.

© SZ vom 21.11.2018 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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