Mehr als 550 Menschen haben in Herrsching Spritzen mit abgelaufenem Impfstoff bekommen. Wie das Starnberger Landratsamt am Donnerstag mitteilt, waren 50 Moderna-Fläschen mit einem falschen Haltbarkeitsdatum versehen. Die Verabreichung des Vakzins sei aber "gesundheitlich unbedenklich", betont Richard Aulehner, der ärztliche Leiter des Impfzentrums am Ammersee. Die Amtsaufsicht bei der Regierung von Oberbayern ist bereits informiert.
Die Panne passierte nach Angaben des Landratsamts im Zeitraum vom 2. bis 11. Januar. Bei einer routinemäßigen internen Kontrolle habe das Team des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), das die Impfzentren im Landkreis betreibt, festgestellt, dass bei den Fläschchen wegen eines Übertragungsfehlers statt des 31. Dezember der 11. Januar als Ablaufdatum hinterlegt war. Das enthaltene Vakzin wurde verabreicht an Personen über 30 Jahre, darunter drei Erst-, 25 Zweit- und 523 Drittimpfungen. "Gesundheitliche Schäden werden durch den abgelaufenen Impfstoff nicht verursacht", betont Aulehner. Außerdem bestehe trotzdem ein guter Impfschutz. Das kann Dr. Bernhard Junge-Hülsing, ärztlicher Koordinator der Haus- und Fachärzte im LandkreisStarnberg, bestätigt: "Keiner der Geimpften braucht sich daher Sorgen zu machen."
"Das passiert uns nicht wieder, da kann jeder sicher sein", verspricht BRK-Kreisgeschäftsführer Jan Lang. Alle Betroffenen würden gerade von seinen Mitarbeitern kontaktiert. Das BRK bietet außerdem einen kostenlosen Bluttest zur Antikörperbildung an. Bei Bedarf ist auch eine Nachimpfung möglich. Für Fragen steht eine Hotline unter der Nummer 08151/26022604 zur Verfügung.