Hochbegabung:Dieser Junge hat mit 13 Jahren sein Abitur geschafft

Gauting Gymnasium, Jonathan Plenk

"Ich konnte mit drei Jahren schon rechnen, lesen und schreiben", sagt Jonathan Plenk.

(Foto: Georgine Treybal)

Eingeschult mit vier Jahren, überspringt Jonathan Plenk in seiner Schullaufbahn drei Klassen. Mit siebzehn will er sein Mathestudium in der Tasche haben.

Von Carlotta Cornelius

Das Abitur zu machen, ist eine Sache. Es mit dreizehn Jahren zu schaffen, eine andere. So im Fall von Jonathan Plenk aus Gräfelfing, der vor einer Woche sein Abitur am Otto-von-Taube-Gymnasium in Gauting mit einer 2,0 bestanden hat. "Eigentlich wollte ich einen Einskomma- schnitt, aber das geht auch", sagt er salopp.

Dass er hochbegabt ist, wurde bereits früh klar. "Ich konnte mit drei Jahren schon rechnen, lesen und schreiben. Später im Kindergarten wurde deutlich, dass ich mich irgendwie gelangweilt habe", erzählt Jonathan. Daraufhin folgte die Einschulung - mit gerade mal vier Jahren! Nachdem Jonathan dann die erste, vierte und siebte Klasse übersprungen hatte, landete er schließlich im Hochbegabtenzweig des Otto-von-Taube-Gymnasiums in Gauting.

Dass da plötzlich ein Elfjähriger in der zehnten Klasse auftauchte, habe anfangs nicht jeder Lehrer verstanden. "Eine komische Situation gab es, wo ein Lehrer echt dachte, dass meine Klassenkameraden irgendeinen Fünftklässler genommen und den mit in den Unterricht gebracht haben", erinnert er sich grinsend. "Der Lehrer war da neu und wusste das halt nicht."

Mit seinen Stufengenossen versteht sich Jonathan zwar gut, die meisten Freunde seien aber aus seinem persönlichen Umkreis, aus Sportvereinen und eher in seinem Alter. Bei einem hat er zwei Tage vor der mündlichen Geschichtsprüfung sogar noch übernachtet, mit 15 Punkten Jonathans bestes Fach. "In Geschichte habe ich mich anderthalb Tage davor sehr konzentriert hingesetzt und das alles durchgelernt. Aber in anderen Fächern wie Deutsch oder Englisch habe ich mir beim Üben ein bisschen mehr Zeit gelassen und schon früher angefangen", sagt er.

Das Gefühl, privat irgendetwas zu verpassen, hatte Jonathan trotz frühzeitigem Abistress nicht. "Ich finde es eigentlich sogar gut, mit der Schule fertig zu sein", sagt er, "weil man jetzt die Möglichkeiten offen hat, was man machen will." Einen Plan für die nächsten Jahre hat er auch schon: "Ich habe mir überlegt, vielleicht im Herbst mit dem Studium anzufangen, wahrscheinlich Mathe, und danach noch ein zweites Fach zu studieren. Das wäre cool, weil man dann schon mit dem Erststudienfach arbeiten könnte."

Reisen nach dem Abitur? "Das geht nicht so gut mit dreizehn"

Zuerst habe er überlegt, nach dem Abitur zu reisen, "aber das geht halt nicht so gut mit dreizehn". Dafür spielt Jonathan jetzt mit dem Gedanken, nach dem Erststudium ein Auslandssemester anzufangen. Wenn alles gut läuft, hätte er das Mathestudium mit 17 Jahren in der Tasche. Beim ersten würde er noch zuhause wohnen, im Zweitstudium könne er dann aber "auch ein normales Studienleben haben."

Die Naturwissenschaften liegen ihm, daher soll es später auch beruflich in die Richtung gehen. Sehr konkrete Pläne hat Jonathan zwar noch nicht, aber darüber kann er sich in den kommenden Jahren noch genug Gedanken machen. Jetzt ist er erst einmal erleichtert. Der Abiball mit der Zeugnisverleihung steht zwar noch an, Zeit zum Zelebrieren gab es aber schon: "Am Freitag, als wir die Ergebnisse gekriegt haben, sind wir noch an die Würm und haben gefeiert, dass wir fertig sind", erzählt Jonathan. Das hat sich der 13-jährige Abiturient auch mehr als verdient.

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