Süddeutsche Zeitung

Tödlicher Unfall auf A95:Polizei befragt Beifahrer des Unglückswagens

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Die Ermittlungen zum Raser-Unfall auf der Garmischer Autobahn dauern an. Auch ein Handy aus dem Sportwagen wird ausgewertet.

Von Christian Deussing, Starnberg

Nach dem tödlichen Raser-Unfall auf der Garmischer Autobahn A 95 versucht nun die Polizei zu ermitteln, wie es zu dem Unglück in der Nacht zum Sonntag kurz vor dem Starnberger Dreieck gekommen ist. Dabei könnte auch ein Handy ein wichtige Rolle spielen, das die Einsatzkräfte im Umfeld des zerrissenen Sportwagens gefunden haben. Man werde das Gerät auswerten und prüfen, ob darauf womöglich während der Fahrt fotografiert wurde oder Selfies gemacht worden sind, sagte am Dienstag Julius Metz von der zuständigen Autobahnpolizei Weilheim.

Der 23-jährige Fahrer aus Gauting war zunächst gegen die rechte Leitplanke und anschließend gegen einen Baum geprallt und ist dabei offenbar sofort getötet worden. Jetzt wurde eine Obduktion angeordnet, wie es heißt. Sie soll nicht nur die genaue Todesursache klären, sondern auch Hinweise liefern, ob Alkohol, Drogen oder Medikamente die Fahrtüchtigkeit des Mannes in der Nacht beeinträchtigt haben könnten. Weitere Erkenntnisse erhofft sich die Polizei von dem 22-jährigen Beifahrer, der den Unfall angegurtet schwer verletzt überlebt hat. Der Mann sei inzwischen vernehmungsfähig, berichtet Polizeihauptkommissar Metz. Unklar ist nach wie vor, ob auch der Fahrer angegurtet war.

Wie zu erfahren war, hatte der 23-jährige Fahrer sich den Sportwagen rechtmäßig von einem Unternehmen für die Tour ausgeliehen. Seit wann er mit dem 540 PS starken Cabrio bereits gefahren war, muss allerdings noch ermittelt werden. Zudem ist das Ergebnis des unfallanalytischen Gutachtens abzuwarten.

Der schreckliche Autobahnunfall wird auch weiterhin in den sozialen Netzwerken diskutiert. Eine Frau schreibt: "Das ist so traurig, aber so schnelle Autos und kein Tempolimit ist keine Kombi. Es tut mir unendlich leid für die Familie."

Auf der A95 komme es im Vergleich zu anderen Autobahnen in Bayern prozentual deutlich häufiger zu Unfällen durch extreme Geschwindigkeiten, beobachtet Josef Seebacher, Sprecher der Autobahndirektion Südbayern. Der Verkehr breche südwärts vom Starnberger Dreieck und noch rapider von Seeshaupt aus ab. Dass diese Autobahn, die keine Transitroute für Lastwagen ist, zum Rasen verleitet, ist auch der Polizei längst bekannt. Man wisse überdies, dass in bestimmten Foren Tachobilder gepostet würden, sagt Hauptkommissar Metz.

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Quelle:
SZ vom 04.09.2019
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