Energiekrise:Stadtwerke München senken Preise für Gas und Strom

Energiekrise: Sobald Strom oder Gas beim Einkauf weniger kosten würden, wollten die Stadtwerke die günstigeren Preise weitergeben.

Sobald Strom oder Gas beim Einkauf weniger kosten würden, wollten die Stadtwerke die günstigeren Preise weitergeben.

(Foto: Marcus Brandt/dpa)

Auch Fernwärme-Kunden zahlen künftig weniger. Wie viel Münchner bald sparen und ab wann die neuen Preise gelten.

Von Heiner Effern

Die Stadtwerke München (SWM) wollen die Energiepreise in diesem Herbst spürbar senken. Zum 1. Oktober soll Gas um etwa 40 Prozent günstiger werden, zum 1. November dann Strom um mehr als 20 Prozent. So kündigt es das städtische Tochterunternehmen in einer Mitteilung an. Die Fernwärme-Kunden sollen demzufolge von 1. Juli an neun Prozent weniger bezahlen.

Damit kommen die SWM einer Ankündigung nach, die sie bereits zu Beginn der Hochpreisphase äußerten. Sobald Strom oder Gas beim Einkauf weniger kosten würden, wollten sie die günstigeren Preise weitergeben, hieß es damals. Die Stadtwerke hatten lange Zeit vergleichsweise faire Konditionen angeboten, doch in der vom Krieg in der Ukraine ausgelösten Energiekrise rückten sie in den Kreis der teuersten Energieversorger auf. SWM-Chef Florian Bieberbach erklärte Anfang des Jahres in einem SZ-Interview, dass die ansonsten verfolgte Strategie, Energie relativ kurzfristig einzukaufen, "ein Mal schief gegangen" sei. "Wir waren gezwungen, im vergangenen Sommer große Mengen zu Höchstpreisen zu kaufen."

Das hatten die Verbraucher in München deutlich zu spüren bekommen. Zum 1. Januar waren die Preise für Strom, Gas und Fernwärme in rekordverdächtige Höhen geschnellt. Bei Strom zum Beispiel mussten die Kunden eine Steigerung von 123 Prozent hinnehmen: Ein Zwei-Personenhaushalt zahlte mit den Preisen von Juli 2022 noch 753 Euro pro Jahr. Diese Kosten verdoppelten sich zum 1. Januar 2023 auf 1676 Euro. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die staatliche Strompreisbremse die Kosten für die Verbraucher auf 40 Cent pro Arbeitsstunde deckelt, begrenzt auf 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs.

Die Stadtwerke hatten bereits im Herbst 2022 angekündigt, nach dem erwarteten Preissprung zum Jahreswechsel die Energiekosten für die Verbraucher von April 2023 wieder zu senken. Strom wurde zu diesem Stichtag um zehn Prozent günstiger, Fernwärme um 23 Prozent. Alle Angaben zur Senkung beziehen sich jeweils auf den sogenannten Arbeitspreis.

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