Die Stadtwerke München (SWM) sollen beim Ausbau regionaler ökologischer Energiequellen deutlich mehr Geschwindigkeit aufnehmen. Die grün-rote Mehrheit hat nach Informationen der SZ am Donnerstag im Aufsichtsrat beschlossen, für das Themenfeld einen fünften Geschäftsführer-Posten einzurichten. Eine Kandidatin oder einen Kandidaten gibt es wohl noch nicht. Wer aber auch immer den Spitzenjob bekommt, soll sich um die Aktivitäten der Stadtwerke in München und Bayern bei der Geothermie, der Photovoltaik und der Windkraft kümmern.
Die Aufstockung der Geschäftsführung soll auf Wunsch der Grünen erfolgen, im Einvernehmen mit der SPD. Die CSU soll strikt dagegen sein. Die Koalition will auf diese Weise bei der Energie- und vor allem bei der Wärmewende schneller vorankommen als bisher. Mehrere Parteien hatte zuletzt den europaweit tätigen Stadtwerken vorgeworfen, den Ausbau der Sonnenenergie in der Stadt, aber auch im näheren Umland zu verschlafen. Zu den zwei Windrädern der Stadtwerke in München sollen weitere in der Region kommen. Die Grünen beantragten aktuell, auf neun der zehn Stadtgüter die Möglichkeit von Windkraftanlagen zu prüfen. Vor allem aber soll der oder die neue Geschäftsführerin dafür sorgen, dass das Potenzial der Geothermie mit mehr Wucht genutzt wird.
Kompetenzen abgeben müssen wird vor allem der technische Geschäftsführer Helge-Uve Braun. Er dürfte sich auch durch den Zickzack-Kurs beim Stopp der Kohleverbrennung im Heizkraftwerk Nord in der Koalition eher keine Freunde gemacht haben.