Süddeutsche Zeitung

Stadtwerke München:341 neue SWM-Wohnungen

Das Projekt an der Dachauer Straße soll bis 2027 fertig werden

Von Sebastian Krass

Es wird eine richtige Stadtwerke-Siedlung: 341 neue Werkswohnungen dürfen die Stadtwerke München (SWM) auf dem Gelände des Kreativquartiers an der Dachauer Straße errichten. Das Baurecht dafür hat der Planungsausschuss des Stadtrats in dieser Woche geschaffen, als er den Bebauungsplan für zwei Teilbereiche des Kreativquartiers verabschiedete. Damit kommen die SWM einen großen Schritt voran auf dem Weg zu ihrem Ziel, bis 2030 insgesamt 2500 zusätzliche Werkswohnungen zu errichten. Wenn sie das erreichen, könnte das Unternehmen zusammen mit den bereits bestehenden 670 Wohnungen etwa jedem dritten seiner gut 9000 Mitarbeiter eine Wohnung anbieten. Die Fertigstellung im Kreativquartier ist für 2027 vorgesehen, schon bis 2022 sollen gut 330 neue Werkswohnungen, verteilt auf vier Projekte, entstehen.

Der Stadtrat sieht die Bemühungen des kommunalen Unternehmens positiv, hat aber weitere Wünsche. Die Grünen-Fraktion forderte in der Ausschusssitzung, 50 Prozent der SWM-Flächen sollten an die städtischen Wohnbauunternehmen GWG und Gewofag gehen, 30 Prozent für Werkswohnungen genutzt werden und 20 Prozent für genossenschaftliches Wohnen. In dem Zusammenhang war auch die Rede von der Genossenschaft "Stadtwerkschaft", die SWM-Mitarbeiter gegründet haben und die bisher kein Grundstück ergattert hat. Oberbürgermeister Dieter Reiter, der Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke ist, lehnte die Forderung der Grünen aber ab. Die SWM seien ja bereits am Planen, dem solle der Stadtrat jetzt nicht vorgreifen. Er werde aber gern mit SWM-Chef Florian Bieberbach über das Thema reden. Der Antrag der Grünen wurde abgelehnt.

Am Donnerstag meldete sich die SPD-Fraktion mit einem Stadtratsantrag zu gefördertem Wohnraum bei allen künftigen Bauprojekten der SWM: 50 Prozent sollen nach Einkommensorientierter Förderung (EOF) und München Modell geplant werden. Im Kreativquartier planen die SWM bisher mit 40 Prozent nach diesen Modellen. Außerdem sollen die Stadtwerke nach dem Willen der SPD generell preisgedämpften Wohnraum für Bewohner jenseits der Einkommensgrenzen und einen Teil an Genossenschaften abtreten.

Die SPD hatte kürzlich schon Änderungen bei einem SWM-Projekt auf dem Gelände des alten Busbahnhofs am Michaelibad verlangt. Dort sind 13 000 Quadratmeter Wohnfläche, was etwa 140 Wohnungen entspricht, und 4000 Quadratmeter Büroraum geplant. Die Büros sollen zugunsten weiterer Wohnungen wegfallen, da in Berg am Laim durch die Projekte Macherei und Werksviertel schon viel Büroraum neu entstehe. Dem halten die Stadtwerke entgegen, sie bräuchten den Büroraum vermutlich selbst. Überdies schirmten die Büros dahinter liegende Wohnungen vom Lärm der viel befahrenen Heinrich-Wieland-Straße ab.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4459887
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 24.05.2019
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.