Stadtgestaltung:Belanglose Bauwerke

CSU-Stadtrat Manuel Pretzl entfacht einen Architekturstreit

"Wir müssen die Stadt von den Architekten zurückholen": Mit dieser Parole trat Manuel Pretzl, Fraktionschef der CSU im Stadtrat, im Februar eine Debatte über das Bauen in der Stadt los. In München sei eine Clique von Architekten am Werk, ihre Arbeiten seien "belanglos und uniform". Mit seiner Kritik zielte Pretzl auf Teilnehmer und Jurys von Architektenwettbewerben, aber auch auf die Stadtgestaltungskommission, die den Stadtrat bei besonderen Bauprojekten berät. Auslöser von Pretzls Generalkritik war die Debatte in der Kommission über einen gewagten Entwurf für ein Bürogebäude am Heimeranplatz: Stadträte reagierten wohlwollend, Architekten lehnten ihn ab. Vertreter dieser Berufsgruppe traten dann auch Pretzls Kritik vehement entgegen, warfen ihm unzulässige Pauschalisierung vor. Es folgten mehrere Anträge im Stadtrat zum Thema.

Im Herbst dann traf sich die Stadtgestaltungskommission zu einer Sitzung über ihr Selbstverständnis. Nach einer längeren Debatte blieb ein konkretes Ergebnis aus. Das Planungsreferat erhielt den Auftrag, bis Anfang 2019 dem Stadtrat Reformvorschläge zu unterbreiten. Dann dürfte auch wieder die Frage aufkommen, ob die Stadt an den Wettbewerben schrauben sollte. Auch da gibt es Reformideen, etwa für mehr Abwechslung in der Besetzung von Jurys und für eine stärkere Einbindung von jüngeren Architekten.

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