Stadtbild:Farben und Lichter

Hübschere Fassaden, weniger Verkehr: Der Ebersberger Marienplatz soll schöner werden - irgendwann. Denn obwohl man sich inzwischen auf Umbau-Pläne geeinigt hat, dürfte es bis zum schöneren Platz wegen Geldmangels noch eine Weile dauern.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

"Der historische Stadtkern von Ebersberg soll schöner werden." So begann der Aufmacher der ersten Ausgabe der Ebersberger Neuesten Nachrichten und formulierte damit einen Wunsch, der in der Kreisstadt in den folgenden vier Jahrzehnten immer wieder geäußert wurde. Damals bezog sich die Verschönerung noch auf eine möglichst harmonische Farbgebung der Gebäude; in den folgenden Jahren gab es weitere Ideen.

Eine wichtige Voraussetzung für die Neugestaltung oder Verschönerung war und ist aber immer eine Entlastung vom Verkehr. Wie diese zu erreichen sei, dazu gab es verschiedene Ansätze, von denen bisher aber keiner das gewünschte Ergebnis brachte. So wurde vor knapp 20 Jahren beschlossen, einen Einbahnstraßenring einzurichten. Mehr als ein Jahrzehnt lang durfte in der Innenstadt nur gegen den Uhrzeigersinn gefahren werden. Viel ruhiger wurde es dadurch am Marienplatz aber nicht. Und nach der Eröffnung der Südumgehung wurden die Einbahnstraßen - bis auf die Durchfahrt am Rathaus - im Jahr 2011 wieder abgeschafft. Kurz zuvor waren alle Varianten für eine Nord-Süd-Umgehung vom Stadtrat abgelehnt worden. Diese hätte die Innenstadt von den zwischen Flughafen und Rosenheim verlaufenden Verkehrsströmen entlasten sollen.

Wie der Marienplatz trotz Verkehr schöner werden könnte, darüber durften sich vor drei Jahren Architekten in einem Ideenwettbewerb Gedanken machen. Die Jury entschied sich für ein Konzept, das für den nördlichen Teil des Platzes eine komplette Verkehrsberuhigung vorsieht. Die Parkplätze sollten ebenso verschwinden wie die Bäume rund um die Mariensäule, was vielen Ebersbergern gar nicht gefiel. Mehr als Tausend von ihnen unterschrieben eine Petition für den Erhalt der Linden im Stadtzentrum.

Dass diese in absehbarer Zeit beseitigte werden, ist ohnehin unwahrscheinlich. Die Stadt hat nämlich kein Geld für einen mehr als zwei Millionen Euro teuren Umbau des Platzes. Kleine Verbesserungen könnte es in den kommenden Jahren jedoch geben. So wurde kürzlich beschlossen, mehr Steckdosen für Marktstände einzubauen und die Beleuchtung zu verbessern. Damit man das vor 40 Jahren beschlossene Farbkonzept auch nachts gut sehen kann.

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