Das Pferd ist großartig. Es ist erstaunlich naheliegend, dass in der „Dreigroschenoper“ ein Pferd mitspielt, denn schließlich heiraten Mackie Messer und Polly Peachum in einem Pferdestall. Außerdem kann man im weiteren Verlauf des Stücks ein Pferd gut gebrauchen, Mackie Messer muss ja des Öfteren fliehen, da ist ein Pferd hilfreich. Nun können dressierte Theatertiere sicherlich sehr viel, dieses Pferd aber kann mehr. Denn in der Pferdehülle, ausgestattet mit einem sehr freundlichen Pferdekopf, befinden sich Esra Helene Bücker und Valentina Pohl, beide studieren Musical an der Bayerischen Theaterakademie, hier spielen sie also Pferd (es sind auch noch Studienkollegen von ihnen dabei, die mitunter als Tanzchor ein bissel aus dem Ruder laufen). Das Pferd also kann steppen, es kümmert sich um die Menschen auf der Bühne, es ist außerordentlich gut gelaunt, frisst auch mal, beim Hochzeitsdinner, den Eimer mit dem Kaviar leer. Es macht also auch entzückenden Unsinn, was schon daran liegt, dass Bücker vorne im Pferd ist, also der Kopf.
Die „Dreigroschenoper“ am Staatstheater Nürnberg:Verbrechen lohnt sich
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Lehrstück für unsere Zeit: Die Neuinszenierung von Bertolt Brechts "Dreigroschenoper" am Staatstheater Nürnberg passt bestens zum aktuellen politischen Geschehen.
Kritik von Egbert Tholl

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