Auszeichnung:Beispielloser Spagat

Auszeichnung: Neue Räume und neue Publikumsschichten erobert das Ballettensemble des Gärtnerplatztheaters. Dafür gibt es den Tanzpreis der Stadt München 2022.

Neue Räume und neue Publikumsschichten erobert das Ballettensemble des Gärtnerplatztheaters. Dafür gibt es den Tanzpreis der Stadt München 2022.

(Foto: Staatstheater am Gärtnerplatz)

Tanzpreis der Stadt München geht an das Ballettensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz.

Den für eine mittelgroße Tanzkompanie in Deutschland beispiellosen Spagat, den die Jury in ihrer Begründung anführt, sollte man erklären. Geht es doch nicht um die körperliche Beinspreizung, welche die Tänzerinnen und Tänzer des Ballettensembles des Gärtnerplatztheaters durchaus beherrschen, sondern um ihre Flexibilität im Repertoire. Unter anderem dafür nämlich (neben einer "verblüffenden Virtuosität" und "einnehmenden Wärme") verleiht die Landeshauptstadt München ihren Tanzpreis 2022 an die Truppe des Staatstheaters. In kürzester Zeit ließe sich die Kompanie auf unterschiedliche Tanzstile ein, vom exzeptionellen Format "Minute Made" über Reenactments wie mit Micha Purucker oder Rui Horta bis zu modernen Klassikern wie Forsythe' "One Flat Thing. reproduced" und großen Handlungsballetts wie Richard Strauss' "Schlagobers" in der Choreografie ihres Ballettdirektors Karl Alfred Schreiner. Der freut sich sehr über den mit 10 000 Euro dotierten, alle drei Jahre vergebenen Preis: "Die Auszeichnung des Ensembles gibt uns die Kraft, auch in Zukunft mutig außergewöhnliche Formate zu realisieren und künstlerische Räume gemeinsam mit dem Münchner Publikum zu erobern." Auch diesen Punkt, also die Bereitschaft, das Stammhaus immer wieder zu verlassen und neue Publikumsschichten zu gewinnen, würdigte die Jury als "mustergültiges und zukunftsweisendes Konzept".

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