Unermüdlich putzend geistert die Muhme über die Bühne, räumt auf, macht Ordnung. Sie, quasi textlos und doch raumgreifend verkörpert von Angelika Sedlmeier, weiß ihren Teppichklopfer einzusetzen. Es sind die Frauen, die in dieser Oper aktiv werden, die Dinge geraderücken. So wird Sir John am Ende nach Plan der Damen geplagt, von putzigen, reichlich glitzernden Elfen-Insekten. Zu rasanter, konsequent luftig aufgespielter Orchestermusik malträtieren sie ihn liebevoll, zwicken ihn sanft, stechen ihn behutsam. Momentweise sieht es aus, als wollte der Ritter selbst mittanzen. So endet Otto Nicolais komisch-fantastische Oper "Die lustigen Weiber von Windsor" in der Neu-Inszenierung, für die das Sänger-Ensemble und das Team um Brigitte Fassbaender großzügigen Beifall ernten.
Opern-Premiere im Staatstheater am Gärtnerplatz:Die Schläue mutiger Frauen
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"Die lustigen Weiber von Windsor" inszeniert Brigitte Fassbaender als hochnotkomisches Spielopern-Spektakel, in der das Ensemble sängerisch wie darstellerisch brilliert.
Kritik von Paul Schäufele
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