Sporthalle:Vom Spitzensport zum Breitensport

Actionsporthalle Gravity Lab, Flößergasse 4

Nicht nur Profis, sondern auch Anfänger und Kinder sollen im "Gravity Lab" Sport treiben können - zum Beispiel beim Trampolin.

(Foto: Florian Peljak)

Die einzige Münchner Actionsporthalle "Gravity Lab" richtet sich neu aus

Von Jonas Kraus

Dass es nicht leicht werden würde, mit privaten Geldern eine 1700 Quadratmeter große Actionsporthalle zu betreiben, das war Sabine Schmalschläger bewusst. Dass sie aber gleich im ersten Jahr mit solchen Rückschlägen umgehen muss, damit hat sie nicht gerechnet. Erst sorgte die Brandschutzbehörde dafür, dass die Eröffnung von Juli 2016 auf Oktober verschoben werden musste. Als dann offen war und der Betrieb langsam anlief, folgte im Juni der nächste Tiefschlag: Wasserschaden, drei Monate Zwangspause. Seit September hat das "Gravity Lab" wieder offen - und es läuft besser als zuvor. Auch weil Schmalschläger ihr Konzept überarbeitet hat.

Geplant war die Halle, damit Sportarten wie Freeski, Skateboard, BMX oder Wakeboard im Trockenen geübt werden können. Doch professionelle Freeskier suchte man auf der 260 Quadratmetern großen Trampolin-Landschaft vergebens: "Die Verbände wollten so extreme Vergünstigungen, das war nicht möglich." Und da auch die Skateboarder nicht in einer kommerziell betriebenen Halle üben wollen, musste eine neue Ausrichtung her.

"Wir wollen nicht nur Profis ansprechen, sondern alle, die Spaß am Sport haben", erklärt Schmalschläger ihre Vision. Dazu bietet das Gravity Lab Feriencamps für Kinder an, die unter Anleitung ausgebildeter Trainer in verschiedene Action-Sportarten reinschnuppern können. Von Januar an wird es dann zusätzlich verschiedene Gruppen-Workouts geben, sowohl auf den Trampolinen als auch auf der Slackline oder mit der Black-Roll. "Wir kombinieren Training und Spaß."

Kostenlos geht das nicht, mehr als 1,5 Millionen Euro hat der Umbau der alten Gewerbehalle gekostet. Für eine Stunde freies Training werden 13 Euro fällig, eine Jahresmitgliedschaft kostet 599 Euro. Dafür kann man sich das Equipment - darunter auch Ausgefallenes wie Trampolinski - kostenlos ausleihen.

Schmalschläger und ihr Team haben noch einiges vor. Ein grundsätzlicher Umbau des Gravity Labs sowie Kooperationen mit Schulen und Vereinen seien möglich. "Wir probieren viel aus," berichtet sie, "oft fehlt uns noch die Zeit, alle Ideen sofort umzusetzen." Der Bedarf an einem solchen Angebot, gerade auch für Schulklassen, ist in München vorhanden - zumindest nach Ansicht von Bildungsreferentin Beatrix Zurek, die den Bau der Halle stets positiv begleitet hatte.

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