Süddeutsche Zeitung

Sportartikelmesse:Fit werden in künstlichen Welten

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Bei der Ispo geht der Trend zur Verbindung von Sport, Gesundheit und Virtual Reality - und am besten alles vereint in einem Gerät

Von Korbinian Eisenberger

Johannes Scholl, 29, wollte ein Sportgerät entwickeln, mit dem der Mensch fliegt - virtuell zwar, aber so, dass es sich echt anfühlt. In vier Jahren Arbeit entwickelte der Münchner schließlich mit einem Kollegen den Icaros, ein Fitnessgerät, unter anderem: Über eine Handy-App läuft vor den Augen eine virtuelle Welt über einen Screen - etwa ein Flug über verschneite Berge. Mit Körperspannung und Muskelkraft bewegt der Spieler in der echten Welt seinen Körper - vor seinen Augen steuert er sich über die Gipfel und schießt per Knopfdruck Drohnen vom Himmel.

Der Icaros ist nur eines der vielen Geräte von 2600 Ausstellern auf der Sporthersteller-Messe Ispo, die am Sonntag auf dem Münchner Messegelände eröffnet hat. An ihm lässt sich jedoch gut erkennen, wohin der Trend derzeit geht: Gesundheit, Fitness und Virtual Reality stehen bei der Ispo in diesem Jahr hoch im Kurs - und immer häufiger auch deren direkte Verknüpfung in einem Gerät. Mit der Ausrüstung der Firma Cobi lässt sich etwa ein Smartphone mit dem Fahrrad verknüpfen. Über einen Mini-Joystick am Griff wird am Handy ein GPS-Navigationsgerät bedient, Front- und Rücklicht gesteuert oder telefoniert, ohne die Hand vom Lenker nehmen zu müssen. Andere Beispiele sind Schuhsohlen, die Laufdaten an eine Handy-App übermitteln, und Jacken, die sich je nach Temperatur aufheizen. Die Ideen sind kreativ bis abgedreht, für diese Bandbreite bietet die Ispo eine Plattform.

Immer wichtiger wird der Bereich Fotografie und Video, auch im Freizeitsport - schon auf der vergangenen Ispo hatte sich das angedeutet. Die Berliner Firma Panono hat jetzt eine neue 360-Grad-Kamera entwickelt, bei der man für Selfies nicht mehr zusammenrücken muss. Das besondere daran: Die Auflösung ist fünfmal so hoch wie bei bisherigen 360-Grad-Kameras. Gehalten werden diese mittlerweile von Skistock-Selfiesticks - oder Drohnen. Die Flugroboter schwirren auch dieses Jahr durch die Ispo-Hallen. Der Unterschied zum Icaros: Wenn der Akku leer ist, plumpst die Drohne runter.

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Quelle:
SZ vom 25.01.2016
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