Sportart:So sehen die verschiedenen Paddelboards aus

Es gibt immer mehr Arten des Stand-up-paddlings: Yoga, Gymnastik, Rennenfahren - oder einfach Paddeln zum Vergnügen.

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Für Körper und Geist

mind & body auf dem Board

Quelle: Franz Xaver Fuchs

Wenn Christina Höcherl mit ihren Kursteilnehmern auf den See hinaus paddelt, dann geht es um ein Training, bei dem mentale Entspannungstechniken mit Übungen zur Körperbalance und Koordinationsfähigkeit verknüpft werden. "Mind & Body SUP" nennt die 30-Jährige, die eigentlich aus Peißenberg kommt, das Training, das sie selbst zusammengestellt hat. Es sind viele Elemente aus dem "Brain-Gym" dabei, wie es in der Kinesiologie bekannt ist. Es geht um die Verknüpfung der beiden Gehirnhälften. "Dafür ist das Stehpaddeln ideal, weil es viele Überkreuz-Bewegungen gibt, durch den ständigen Wechsel von rechts und links paddeln etwa", sagt Höcherl. Oder: mit dem Paddel auf dem Brett eine liegende Acht über dem Kopf zu machen. Klingt einfach. Ist es aber nicht. Auch Elemente aus dem Yoga hat Höcherl, die hauptberuflich Lehrerin an einer Montessori-Schule ist, in ihr Programm eingebaut. "Ziel ist es, mental runterzukommen, sich zu fokussieren und dabei die Koordination zu schulen", sagt Höcherl. Nach Starnberg ist sie über eine entsprechende Anzeige des SUP-Clubs Starnberg gekommen. Es ist ihre erste Saison hier. Deshalb ist der Zuspruch noch nicht so groß.

of/Fotos: Fuchs (4), Klotz, Treybal

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Die SUP-Seniorin

Seniorin als SUP-Lehrerin

Quelle: Franz Xaver Fuchs

Vor wenigen Tagen erst ist sie 80 Jahre alt geworden , und das sieht man ihr nun wirklich nicht an. Elisabeth Rösel war schon immer ein sportliche Frau, eine erfolgreiche dazu. Rhythmische Sportgymnastik, das war ihre Disziplin, in der sie drei Mal an Weltmeisterschaften teilgenommen hat, das erste Mal 1965 in Prag. Über die Jahrzehnte ist Rösel dem Sport verbunden geblieben. Fünf Jahre ist es jetzt her, dass sie zum ersten Mal auf einem SUP-Board stand. Sie bekam es von ihrem Freund geschenkt. Es kam, wie es kommen musste, und Rösel nahm wieder an Wettkämpfen teil. Schnell entstand die Idee, ältere Menschen fürs Stehpaddeln zu begeistern. Das kann im Grunde jeder lernen, der schwimmen und auf seinen Beinen stehen kann.

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Der Pivot-Turn

Paddeltechnik auf dem Board

Quelle: Franz Xaver Fuchs

Kristina Andrä lehrt Paddeltechnik. Auf dem Foto ist ein Pivot-Turn zu sehen, eine Drehung, bei der die Spitze des Bretts aus dem Wasser ragt. Eine Sache des Gleichgewichts, bei der es auf ein paar Zentimeter ankommt, verrät die 30-Jährige. Zum Stehpaddeln ist Andrä in Brasilien gekommen, sie hat am Strand gearbeitet, dort SUP-Boards verliehen. "Ich wollte mal auswandern", sagt sie. Jetzt arbeitet Andrä, die eigentlich IT-Beraterin ist, nach einem Job in Irland bei einem Software-Unternehmen in München. Am Wochenende gibt sie Paddeltechnik in Kurse. Wozu braucht man Basisschlag, Stoppschlag, Bogenschlag und Cross-Over? "Um auch bei stärkerem Wind oder Strömung da hin zu kommen, wo man will", erklärt Andrä.

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Das XXL-Board

Acht Stehpaddler auf einem Brett

Quelle: Franz Xaver Fuchs

Einen gemeinsamen Rhythmus zu finden, das ist das Geheimnis dieses gut sechs Meter langen Ungetüms, das Guido Meier von der SUP-Schule "Bavarian Waters" am Pilsensee in seinem Fuhrpark aus Dutzenden von SUP-Brettern hat. Acht Paddler können darauf stehen, und um vorwärts zu kommen, müssen je vier Paddler rechts und links synchron die Paddel ins Wasser tauchen. Das XXL-Board wird vor allem für Teambuilding-Events genutzt, also etwa, wenn eine Firma bei Meier einen SUP-Kurs bucht. Und natürlich sorgt dieses Brett für gehöriges Aufsehen. Sollten die acht Recken auf dem Brett mal erschöpft sein, kann das übergroße Board auch als Badeinsel genutzt werden.

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Entspannung pur

Yoga SUP

Quelle: Andy Klotz oh

"Beim SUP-Yoga kann man sich mit den Elementen Wasser, Luft und Wind verbinden", sagt Christine Kabitzke. Sie gibt normalerweise in München Yoga-Kurse, aber an den Wochenenden kommt sie seit drei Jahren heraus nach Starnberg, um den Krieger oder die Cobra auf dem SUP-Board zu praktizieren, so wie auch ihre Kollegin, die Yoga-Lehrerin Melanie Andernach. Was ist der Unterschied zwischen Yoga auf der Matte und auf dem Brett? "Was auf der Matte einfach ist, kann auf dem Wasser schon ganz schön herausfordernd sein", sagt Kabitzke. Man müsse jedes Asana achtsamer machen, damit man nicht ins Wasser fällt. Das Schwierigste sei dabei "die innere Arbeit, dass man sich selbst vertraut, in einer ungewohnten Umgebung".

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SUP mit Segel

Tutzing, Starnberger See, Nico Greif

Quelle: Georgine Treybal; .

Kürzlich erst war das ZDF da, um Nico Greif bei seiner Lieblingsbeschäftigung zu filmen. Der Chef vom Tutzinger Nordbad und dem Surf- und Segel-Center Tutzing geht am liebsten selbst aufs Wasser. Aber nicht mit einem profanen Segelboot, einem Windsurfing-Brett oder einem SUP. Deswegen wären ja auch die Fernsehleute kaum gekommen. Greif steigt am liebsten auf seinen Light-Rider. Was ist das denn schon wieder? Eine Kombination aus einem aufblasbaren Stehpaddelbrett und einem ebenso aufblasbaren Masten, Rigg und Segel. Der Vorteil: Das Segel schwimmt immer oben auf dem Wasser, so dass das Herausholen nach einem Abgang vom Brett leicht fällt. Und auch die Angst, mal den harten Mast auf den Kopf zu bekommen, ist beim Lightriding unbegründet. "Das klassische Windsurfen war bisher eher etwas für sportliche Leute mit hoher Frustrationstoleranz", sagt Greif. "Wer es je probiert hat, kennt die blauen Flecken an den Scheinbeinen und den Muskelkater vom gefühlt hundertfachen Zurück-aufs-Brett-Klettern", sagt er. Beim Lightriden seien dagegen auch Anfänger schnell in der Lage, coole Manöver wie den "Switch Stance" oder den "Clew First" zu fahren.

© SZ vom 23.08.2017/axi
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