VfR Garching:Stabilität durch Routine

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Und jetzt gegen Türkgücü. Trainer Philipp Bönig und sein VfR Garching gehen nach dem Sieg in Bayreuth entspannter ins Derby am Dienstag. (Foto: Claus Schunk)

Die Mannschaft von Trainer Philipp Bönig feiert bei der SpVgg Bayreuth nicht zuletzt dank der erfahrenen Dennis Niebauer und Georg Ball einen überraschenden Dreier und stürzt die Oberfranken damit schon nach zwei Spieltagen in eine erste Krise.

Von Christoph Leischwitz, München

Dennis Niebauer verfügt über die Erfahrung von 121 Regionalliga-Partien, Georg Ball bringt immerhin 64 Spiele ein. Zum Saisonauftakt hatten die beiden in der Startelf des VfR Garching noch gefehlt. Niebauer war lange von einem Faszienriss geplagt gewesen, Ball hatte Magen-Darm-Probleme. Beim Auswärtsspiel am vergangenen Samstag in Bayreuth waren die beiden Routiniers aber von Beginn an wieder dabei, und sie verliehen so viel Sicherheit, dass es zu einem etwas überraschenden 3:1- (3:0) Erfolg bei den Oberfranken reichte. "Wir haben über die gesamte Spielzeit eine stabile Leistung gezeigt, was uns im ersten Spiel in Nürnberg nur über 60 Minuten gelang", sagte ein zufriedener Trainer Philipp Bönig. Gewonnen hatte Garching die Partie aber auch dank einer Portion Glück - und weil man gegen die überraschten Gastgeber den klar besseren Start erwischt hatte. Ball setzte nach wenigen Minuten einen Freistoß an den Außenpfosten (9.), fünf Minuten später holte er einen Foulelfmeter heraus - und den verwandelte Niebauer. Die Feldüberlegenheit zu Beginn mündete in zahlreiche Garchinger Standards. In der 21. Minute köpfelte der Bayreuther Tobias Weber einen Eckball ins eigene Netz, nach 32 Minuten schien das Spiel bereits entschieden: Philipp Walter traf aus kurzer Distanz ebenfalls per Kopf völlig unbedrängt ins richtige Tor.

Dann aber machten es die Garchinger selbst spannend. Keine zwei Minuten nach dem dritten Tor verschuldete Leopold Krüger einen Foulelfmeter, Bayreuth war nach dem Anschlusstreffer von Anton Makarenko wieder im Spiel - und noch mehr, als Tom Zimmerschied gleich nach Wiederanpfiff wegen Ballwegtretens (49.) Gelb-Rot sah. Die Mannschaft von Timo Rost, die zum Saisonstart überraschend 0:4 gegen Aschaffenburg verloren hatte, kam nun zu guten Chancen. Doch entweder scheiterten die Bayreuther an den eigenen Nerven oder an Garchings Torwart Dominic Dachs. "Wir hatten aber auch einige gute Kontermöglichkeiten", sagte Sportdirektor Ludwig Trifellner, und das trotz Unterzahl. Die letzte Großchance der Gäste vergab Dennis Niebauer aber schon nach 65 Minuten, danach war Bayreuth am Drücker. Die Doppelsechs Georg Ball/Mike Niebauer sorgte aber dafür, dass der VfR nie über längere Phasen unter Druck geriet.

"Ich finde diesen Sieg schon ein wenig überraschend", sagte Trifellner, der nach wie vor auf die großen Umbauarbeiten mit 13 neuen Spielern im Kader verweist. "Dennis ist für uns natürlich ein überlebenswichtiger Spieler", so Trifellner über Ball, "Giggs muss sich nach zwei Jahren in der Landesliga auch erst wieder an das Spieltempo in der Regionalliga gewöhnen." Mit anderen Worten: Das ganze Potenzial der Mannschaft ist noch gar nicht abgerufen.

Nach diesem Erfolg am zweiten Spieltag kann man die nächste, sehr hohe Hürde etwas gelassener angehen. "Im Spiel gegen Türkgücü haben wir nichts zu verlieren. Da muss man jetzt richtig Freude drauf haben", sagt der Sportdirektor. Am Dienstagabend ist der Tabellenführer im Stadion am See zu Gast (Anpfiff um 18.30 Uhr). Natürlich habe man im Normalfall nur wenige Chancen gegen den professionellen Kader Türkgücüs, meint man beim Außenseiter. "Aber in einem Spiel kann man ja auch mal über sich hinauswachsen", glaubt Trifellner. Das wäre freilich eine noch viel größere Überraschung.

© SZ vom 22.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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