VfR Garching:Emotionen auf dem Platz, Engl zwischen den Pfosten

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Spektakuläre Reflexe: An Maximilian Engl gab es für Fürths Angreifer kein Vorbeikommen. (Foto: Sven Leifer/imago)

Garchings Keeper pariert beim 1:0-Sieg des VfR bei der SpVgg Greuther Fürth II zwei Elfmeter. "Er hatte einen Sahnetag", sagt Trainer Daniel Weber.

Von Stefan Galler, Garching

Gut möglich, dass der ein oder andere Angreifer der SpVgg Greuther Fürth II in der Nacht zum Sonntag aus dem Schlag hochschreckte und ein Gespenst im Torwarttrikot vor sich sah. Höchstwahrscheinlich hatte dieser Geist das Gesicht von Maximilian Engl, Keeper des VfR Garching. Der 20-Jährige hatte die Offensivreihe der Mittelfranken am Samstagnachmittag jedenfalls schier zur Verzweiflung gebracht. Am Ende eines denkwürdigen Regionalligaspiels hatte der Schlussmann zwei Elfmeter gehalten, etliche Großchancen der Fürther vereitelt und damit den 1:0 (0:0)-Auswärtssieg für seinen VfR Garchinger sichergestellt.

VfR-Trainer Daniel Weber, früher selbst Torwart, lobte den ehemaligen Sechziger, der zuletzt zweiter Mann beim mittlerweile insolventen Drittligisten Rot-Weiß Erfurt gewesen ist, in den höchsten Tönen: "Unser Torhüter hatte einen Sahnetag. Gar keine Frage: Maximilian Engl ist unser Matchwinner." Die Show begann schon in der 13. Minute: Da lenkte er einen Schuss von Egson Gashi mit einem spektakulären Reflex an die Querlatte. Die deutlich aktiveren Fürther machten weiterhin Druck und bekamen in der 34. Minute nach einer etwas zu heftigen Attacke von Florian Pflügler einen ersten Strafstoß zugesprochen; den mäßig geschossenen Versuch von Nadel El-Jindaoui wehrte Engl mit einem schnellen Reflex ab. Kurz danach dezimierten sich die bereits leicht entnervten Gastgeber selbst: Matthew Loo streckte Lirim Kelmendi mit einer fiesen Grätsche im Mittelfeld nieder, traf den Garchinger "mit der Sohle voll am Schienbein" (Weber) und sah dafür die rote Karte (40.). "Die Überzahl in der zweiten Halbzeit hat uns gut getan, weil uns die letzten Wochen viel Luft gekostet haben", stellte der VfR-Trainer fest, dessen Mannschaft nicht viele Offensivszenen hatte, sich jedoch als sehr effektiv erwies: Als Dennis Niebauer im Sechzehner von Torwart Leon Schaffran abgeräumt wurde, gab es Elfmeter für die Gäste, Mario Staudigl verwandelte kurz und schmerzlos (54.).

Fürth erhöhte noch einmal die Schlagzahl, Maximilian Bauer köpfte den Ball nach einer Ecke am VfR-Tor vorbei (68.), dann foulte Keeper Engl den auf ihn zustürmenden Ilker Yüksel, doch der Gefoulte konnte den 20-Jährigen ebenfalls nicht überwinden (79.). Kurz vor Schluss parierte Engl auch noch einen Kopfball von Yüksel mit einem starken Reflex.

Von Euphorie war nach der Partie bei Daniel Weber aber nicht viel zu spüren. "Ein schönes Spiel war es nicht", urteilte der Garchinger Coach, der den Rasen auf der Anlage in Burgfarrnbach außerhalb von Fürth als "fürchterlich" und die Atmosphäre angesichts von 80 Zuschauern als "trostlos" beschrieb. "Das hatte mit Regionalliga nichts zu tun." Seine Elf könne etwas durchatmen, "wir gehen seit dem Start auf der letzten Rille", so Weber. Der VfR hat nun in den jüngsten drei Spielen sieben Punkte geholt. "Wir kriegen die Emotionen wieder auf den Platz und jeder verausgabt sich bis zum Schluss. Nur so kannst du in dieser Liga bestehen."

© SZ vom 06.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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