Trabrennsport:Dringend gesucht: Elite-Traber für Daglfing

Vier gehobene Rennen wollte der Münchner Trabrenn- und Zuchtverein 2017 austragen, eins ist wieder gestrichen.

Von Andreas Liebmann

Euphorie klingt anders. Schon als Angelika Gramüller vor Saisonbeginn verkündete, dass ihr Münchner Trabrenn- und Zuchtverein in Daglfing erstmals seit Jahren wieder gehobene Renntage anbieten werde, sogar gleich vier an der Zahl, da sprach die Präsidentin: Man müsse erst einmal abwarten, ob überhaupt alle zustande kämen. Dabei ist es ja eigentlich eine freudige Botschaft gewesen für alle Trabrennsportler, dass es auch im süddeutschen Raum endlich mal wieder Geld zu verdienen gibt.

Doch Gramüllers Skepsis war offensichtlich begründet: Einer der vier Prestige-Renntage, der um den für Mitte Juni angesetzten Fronleichnam-Cup, ist bereits wieder aus dem Programm gefallen. Er wäre mit 15 000 Euro dotiert gewesen. Auch die anderen gehobenen Rennen sind noch nicht gesichert, obwohl der erste Nennungsschluss bereits verlängert worden war. "Das Pferdepotenzial ist nicht so groß", erklärt Gramüller. Es gehe ja um Pferde, die sich bereits in die Elite getrabt hätten. Von denen gebe es nicht viele, manche seien nach Schweden abgewandert, und man bekomme nun Bayerns geografische Nachteile zu spüren. Die Wege für viele Teilnehmer sind weit, die Transportkosten hoch, für Holländer etwa lohne es sich eher mal in Gelsenkirchen oder Berlin vorbeizuschauen als in München.

Trotzdem hofft Gramüller, dass die drei verbliebenen gehobenen Rennen stattfinden. Zurzeit überlege man, die Zeitfenster für die Anmeldung zu ändern, sprich: kurzfristigere Nennungen zu ermöglichen. Nächster Termin wäre der Daglfinger Amateurfahrer-Cup (Sonntag, 9. Juli). Zunächst steht ein normaler PMU-Renntag an, an diesem Mittwoch, 11 Uhr. Dort geht es in jedem Rennen immerhin um je 3500 Euro.

© SZ vom 29.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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