SV Heimstetten:Stärken geraubt, Punkte entführt

Lesezeit: 2 min

Nach Führung unterliegt das Team von Christoph Schmitt giftigen Schaldingern und ist nun Vorletzter.

Von Christian Bernhard, Heimstetten

Die Erkenntnis, dass zu einem handelsüblichen Fußballspiel zwei Mannschaften gehören, ist nicht neu. Christoph Schmitt, Trainer des SV Heimstetten, führte sie am Freitagabend aber explizit an, um zu erklären, warum seine Mannschaft trotz 1:0-Führung und dem Selbstvertrauen mehrerer starker Auftritte diesmal ohne Punkte blieb. Die 1:3-Heimniederlage gegen den SV Schalding-Heining sei auch "gegnerbedingt gewesen", sagte er, "Schalding hat sehr gut verteidigt und uns unserer Stärken beraubt." Schmitt bemängelte das Spiel in Ballbesitz und die Raumaufteilung: "Wir haben die Räume nicht so eng gemacht, da wir zu große Abstände hatten. Das hatte uns die letzten Wochen ausgezeichnet."

Die erste Hälfte der ersten Hälfte verlief ganz nach dem Geschmack der Heimstettener. Lukas Riglewski näherte sich schon in Minute fünf dem Torerfolg an, als er Gäste-Torhüter Markus Schöller im kurzen Eck prüfte. Fünf Minuten später ließ er Schöller keine Chance: Nach einem schnellen Angriff verlud er seinen Gegenspieler im Strafraum mit einer Finte und schlenzte den Ball mit links wunderbar ins linke, lange Eck. Für den SVH-Kapitän war es das sechste Tor binnen acht Tagen. Die Führung gab den Hausherren noch mehr Sicherheit, sie ließen defensiv kaum etwas zu und spielten weiter munter nach vorne. Die vielen Ballgewinne und das schnelle Umschalten des Schmitt-Teams stellten Schalding immer wieder vor Probleme.

Mitte der ersten Hälfte kippte die Partie allerdings plötzlich: Die Gäste fanden immer besser ins Spiel und prüften Maximilian Riedmüller, der nach einer schönen Parade gegen einen Michael-Pillmeier-Kopfball von der Tribüne besungen wurde, ein ums andere Mal. In der 32. Minute war Riedmüller machtlos: Seine Vorderleute schafften es zweimal nicht, den Ball aus dem Strafraum zu klären, wodurch ihn Philipp Knochner sehenswert aus 15 Meter ins rechte Eck beförderte. "Wir hatten keine Ruhe im Ballbesitz", sagte Schmitt, "der Ausgleich hatte sich abgezeichnet."

Zu Beginn der zweiten Halbzeit fing sich Heimstetten wieder: Tim Schels reichten nur wenige Sekunden, um Schöller zu prüfen. Die große Chance zu erneuten Führung bekam Severin Müller, der nach einem sehenswerten Angriff durchs Zentrum den Schaldinger Torhüter aus zwölf Metern anschoss (53.). "Den darf er schon machen", sagte Schmitt, der sich über die harte Gangart der Niederbayern ärgerte: Einige Fouls an Müller habe man "bis nach Kirchheim gehört". Ab da übernahm Riedmüller die Bühne: Erst rettete er noch gegen Alexander Kurz (56.), doch in Minute 66 konnte auch er nicht verhindern, dass Andreas Jünger akrobatisch aus der Luft das 2:1 für Schalding markierte. Nach weiteren Riedmüller-Paraden machte Fabian Schnabel in der 93. Minute mit einem Kontertor den Deckel drauf, Sekunden zuvor hatte der eingewechselte Alexander Rojek die Chance zum 2:2 vergeben. Heimstetten rutschte auf den vorletzten Rang ab, was Schmitt nicht sonderlich beunruhigt. Die Tabelle, sagte er, sei im Moment "absolut zweitrangig".

© SZ vom 26.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: