SV Heimstetten:Nervenstark

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Trainierte unter Christoph Schmitt schon in der F-Jugend: Felix Michalz, der dem SVH einen Punkt rettete. (Foto: Claus Schunk)

Die Schmitt-Elf holt in Eichstätt nach drei Niederlagen erstmals wieder einen Punkt - dank Eigengewächs Felix Michalz. Die Heimstettener fanden recht gut in die Partie gegen den Überraschungsdritten.

Christoph Schmitt hat Felix Michalz bereits in der F-Jugend trainiert, er kennt den Angreifer also schon sehr lange und weiß um seine Fähigkeiten. Doch selbst der Coach des SV Heimstetten hatte in der Saisonvorbereitung nicht damit gerechnet, wie viel Verantwortung der Angreifer in der Regionalliga schon übernehmen kann. Am vergangenen Samstag stand er in der Startelf, weil Routinier Orhan Akkurt unter der Woche krank gewesen war und kaum trainieren konnte. Als Akkurt dann beim Auswärtsspiel gegen den VfB Eichstätt bei Rückstand spät eingewechselt wurde, legte er Michalz zumindest noch das 1:1 auf - immerhin der erste Punktgewinn nach drei Niederlagen in Serie. "Wenn ich bedenke, was der Gegner zuletzt für einen Lauf hatte, dass wir in Unterzahl waren, da sind wir mit dem Unentschieden schon sehr glücklich", sagte Schmitt. Und für Michalz freute er sich besonders: "Es ist wirklich eine tolle Geschichte, wenn so ein Eigengewächs spielen kann", sagte der zwölf Jahre ältere Schmitt - Michalz feierte erst vor zwei Wochen seinen 21. Geburtstag. Er habe in der Saison-Vorbereitung eben ausreichend auf sich aufmerksam gemacht, um nun seine Chance zu bekommen. Dass Michalz nun in Eichstätt sein erstes Saisontor gelang, dürfte aber auch damit zu tun haben, dass Zugang Marcel Ebeling seit Mitte August verletzt ist.

Die Heimstettener fanden diesmal recht gut in die Partie gegen den Überraschungsdritten der Liga, mit zunehmender Spieldauer erspielten sich die Gastgeber aber hochkarätige Chancen - weil die mittlerweile schon berüchtigten individuellen Fehler dann doch wieder auftraten. Unmittelbar vor der Pause vergab Eichstätt drei Großchancen. Nach der Pause erzielten sie dann aber doch die verdiente Führung: Nach einem Eckball und Gewühl im Strafraum traf Lucas Schraufstetter (57.). Noch einmal 20 Minuten später sahen die Heimstettener schon wie der sichere Verlierer aus, als Fabio Sabbagh die rote Karte sah (76.). Er war zunächst gefoult worden, das Spiel lief aber wegen einer Vorteilssituation weiter. In der Zwischenzeit hatte Sabbagh aber seinen Gegenspieler beleidigt. "Das war dumm, das muss er nicht machen", sagt Schmitt.

Sabbagh hat nun schon eine beachtliche Statistik angesammelt: sechs gelbe Karten, einmal Gelb-Rot und einmal Rot. Am Freitag im Heimspiel gegen den FC Bayern München II wird er im 14. Saisonspiel schon zum dritten Mal fehlen. Aber Trainer Schmitt nimmt den 20-jährigen Mittelfeldspieler in Schutz. Erstens sei er noch jung, vieles sei seiner Spielweise geschuldet, ebenso seiner Position und der Tatsache, dass er dort bisweilen Fehler von Mitspielern ausbügeln müsse. Außerdem befinde sich Sabbagh jetzt wohl in einem Teufelskreis, weil die Schiedsrichter auf ihn aufmerksam geworden sind. Die Beleidigung in Richtung des Gegners am Samstag in Eichstätt fand Schmitt relativ banal, er glaubt, sie würde wohl in vielen anderen Fällen nicht geahndet werden.

Trotz der Unterzahl hatte Felix Michalz unmittelbar danach seine erste gute Chance zum Ausgleich (78.). Fünf Minuten später klappte es dann: Einen weiten Abschlag von Keeper Maximilian Riedmüller verlängerte Akkurt mit dem Kopf, Michalz hatte sich von seinem Gegenspieler gelöst, bekam den Ball glücklicherweise direkt in den Lauf und verwandelte per Flachschuss. "Wir haben versucht, Fußball zu spielen, und das hat teilweise auch geklappt", sagte Schmitt. Aber das solle nicht darüber hinwegtäuschen, dass man mit dieser Leistung genauso gut auch erneut leer hätte ausgehen können, kritisierte Schmitt.

© SZ vom 01.10.2018 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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