SV Heimstetten:Jung und unbelohnt

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Jugend forscht: Der 18-jährige Heimstettner Angreifer Severin Müller sorgte in Schweinfurt für viel Torgefahr. (Foto: Claus Schunk)

Der SV Heimstetten spielt beim Favoriten FC Schweinfurt groß auf - und verliert das Spiel dennoch knapp mit 1:2 Toren.

Von Stefan Galler, Kirchheim

Christoph Schmitt ist kein Schönfärber, das stellt er bei seiner Analyse immer wieder klar. Und er verweist auf all die Schulterklopfer, die ihm und seiner Mannschaft eifrig Komplimente gemacht haben - trotz der 2:3 (2:2)-Niederlage beim FC Schweinfurt 05 am Samstagnachmittag. "Wir wussten, dass Heimstetten über eine gute Mannschaft verfügt, wenn wir sie spielen lassen", sagte beispielsweise Timo Wenzel, der Trainer der Unterfranken. Und Schmitt selbst war ebenfalls voll des Lobes für die Leistung seiner Mannschaft: "Die erste Halbzeit war die beste, seit ich in Heimstetten Trainer bin."

Und das, obwohl seine Mannschaft schon nach einer Viertelstunde 0:2 hinten lag. Zwei Standardsituationen waren es, von denen die Gäste eiskalt erwischt wurden. Zunächst stolperte Stefan Reuter unglücklich in einen Gegenspieler, den folgenden Freistoß von Sascha Korb veredelte Lamar Yarbrough per Kopf zum 1:0 (7.). Und dann klärte die SVH-Deckung einen Eckball zentral nach vorne, Severin Müller rutschte aus und der Schweinfurter Amar Suljic traf die Kugel perfekt per Halbvolley - 2:0 (15.). "Dabei haben wir von Anfang an ein super Spiel hingelegt", fand Trainer Schmitt, so hätte es ebenso gut 1:1 stehen können, zwischen den beiden Gegentoren hatte Severin Müller mit einem Kopfball die Unterkante des S05-Tores getroffen.

Doch die "Hoaschdenger" kamen zurück: Fabio Sabbagh schloss eine sehenswerte Kombination über Tim Schels und Müller zum 2:1 ab (17.); noch vor der Pause gelang Reuter nach Querpass von Fabian Cavadias der 2:2-Ausgleich (40.). "Beide Tore waren sensationell herausgespielt", lobte Schmitt. Man müsse schließlich sehen, dass man es hier mit einem Gegner zu tun gehabt hätte, der unter Profibedingungen trainiert. "Und wir hatten einen Altersschnitt von 22, da ist aber schon unser 31-jähriger Torwart mit eingerechnet."

Und doch musste der Trainer auch den Finger in die Wunde legen, schließlich offenbarte seine junge Elf eine besorgniserregende "Schlafmützigkeit" (Schmitt) bei Standards, die sich auch in der zweiten Halbzeit fortsetzte: Gerade mal zwei Minuten waren vorbei, da hatte Marco Fritscher nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld das 3:2 für die "Schnüdel" erzielt. Dass es nicht mehr für einen Punktgewinn des Tabellenschlusslichts reichte, obwohl noch fast eine Halbzeit zu spielen war, lag auch am nun stärker auftretenden Gegner: "Schweinfurt war nach der Pause deutlich besser", fand auch Christoph Schmitt. "Aber auch wir hatten noch unsere Momente." Müller, Sabbagh, auch der eingewechselte Simon Gartmann und vor allem Tim Schels, der in der 88. Minute freistehend an Torwart Luis Maria Zwick scheiterte, hätten für Heimstetten ausgleichen können. "Man muss ehrlicherweise aber auch zugeben, dass Schweinfurt genauso gut den Deckel hätte draufmachen können", so der SVH-Coach. Stellvertretend seien die beiden starken Abwehraktionen von Keeper Maxi Riedmüller gegen Adam Jabiri (87.) und Suljic (90.+1) genannt.

Der positive Lauf mit den Siegen gegen Rain (3:0) und im Pokal in Deisenhofen (2:1) ist zwar erst einmal gestoppt, dennoch ist es Schmitt keineswegs bange vor dem nächsten Spiel am Freitag bei 1860 Rosenheim. "Wichtig ist, jetzt in der Tabelle nicht den Anschluss zu verlieren. Ich bin mir sicher, wir werden uns wieder belohnen. Wir machen es einfach viel zu gut, um da unten zu stehen."

© SZ vom 12.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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