Sternschnuppe Erding:Großes Orchester erleben

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Das Kindermusik-Duo Sternschnuppe Margit Sarholz und Werner Meier und die Münchner Philharmoniker laden ins "Ristorante Allegro" nach München ein.

Anja Perkuhn

Irgendwo zwischen "Ein Kühlschrank ging spazieren" und "Der Sommer ist da", ist Ulrich Haider die Idee gekommen. Plötzlich war sie da, auf einem Kinderfest in der Dorfener Eishalle, als seine Söhne laut mitsangen bei der Musik des Kinderlieder-Duos Sternschnuppe. "Sie waren so begeistert, da bin ich hingegangen zu den Sternschnuppen und hab gesagt ,Ich bin auch Musiker und es wäre doch sehr schön, wenn man mal was gemeinsam machen würde'."

Werner Meier und Margit Sarholz aus Ottenhofen: die Kindermusik-Gruppe Sternschnuppe (Foto: Bauersachs Peter)

Das ist nun fast drei Jahre her und weil Haider nicht irgendein Musiker ist, sondern Solohornist bei den Münchner Philharmonikern, hat dieses kurze Gespräch zu einem großen Projekt geführt, das im Oktober in München zu seinem Finale kommt: das "Ristorante Allegro".

Ein "philharmonisches Musical" nennen es die Veranstalter, damit niemand zu kurz kommt, denn es ist ein gemeinsames Werk: Es ist ein Musiktheaterstück für Kinder, mit bekannten und neuen Liedern von Sternschnuppe - Margit Sarholz und Werner Meier - und orchestraler Unterstützung von 80 Musikern der knapp 120 Münchner Philharmoniker. "Meine Idee war einfach die, dass Kinder so ein großes Orchester erleben müssen, damit sie auch spüren, was das Besondere ist an einem Orchester", sagt Haider.

Am 9. Oktober 2011 wird "Ristorante Allegro" nun in der Münchner Philharmonie uraufgeführt, am 6. November gibt es eine zweite Vorstellung. Um ein Restaurant soll es gehen, in dem die Grenzen zwischen Kochen und Musik verschwimmen: "Kochen, das ist auch Klang und Zusammenklang", sagt Sarholz. "Manchmal sind Instrumente und Töne für sich allein nicht so schön, aber wenn sie in der richtigen Kombination sind, können sie ganz wunderbar sein - genau wie Zutaten beim Essen."

Das Restaurant "Allegro" wird natürlich von Kindern geführt, damit die sich im Musical gut aufgehoben fühlen: "Das Stück soll ihnen schon entgegenkommen. Es ist Musik für Kinder, aber in ganz klassischen Bearbeitungen", sagt Sternschnuppe Sarholz. "Wir wollen die Ohren der Kinder öffnen für klassische Musik."

Allerdings ist das wieder nur die eine Hälfte des Projektes: Auch das Orchester musste sich öffnen für die Idee, klassische Musik in großem Stil mit Kinderliedern zu kombinieren. "Im Angebot der Philharmoniker und auch allgemein gibt es wenig Musik für Kinder, wo sie ein richtiges Orchester erleben", sagt Haider. Sarholz und Meier war das auch schon aufgefallen, die Kollegen in der Philharmonie und den Intendanten Paul Müller überzeugte der Gedanke ebenfalls.

Doch es geht noch weiter: Es ging darum, sich nicht einfach für Kinder zu öffnen, sondern vor allem für Eltern und Kinder, die sonst nicht klassikaffin sind. "Wir wollen auch Kinder gewinnen, die noch keinen Zugang zur Klassik beispielsweise über ihre Eltern haben. Wir wollen das Sternschnuppe-Publikum in die Philharmonie kriegen." Wie beispielsweise einige Klassen des Landshuter Förderzentrums für geistig behinderte Kinder: Die befassen sich schon jetzt in Projekttagen mit "Ristorante Allegro" - um auf den Oktober vorbereitet zu sein.

© SZ vom 18.02.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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