SpVgg Unterhaching:Ein bisschen ratlos

Lesezeit: 2 min

Der Drittligist Unterhaching verliert in Jena bereits das dritte Spiel nacheinander. Ein bisschen Unerfahrenheit, ein bisschen Pech. Viel vorwerfen kann Trainer Schromm seiner Mannschaft nicht - höchstens bei der Chancenverwertung.

Von Stefan Galler, Unterhaching

Vor einem Jahr hatten beide die Meisterschaft in ihrer jeweiligen Regionalliga gefeiert, sich anschließend in den Aufstiegsspielen durchgesetzt. Keineswegs selbstverständlich, dass sowohl der FC Carl Zeiss Jena als auch die SpVgg Unterhaching bereits vor dem vorletzten Spieltag der dritten Liga den Klassenerhalt sicher hatten. Und so lässt es sich aus Hachinger Sicht auch verschmerzen, dass es im Saisonfinale nicht mehr recht klappen will mit dem erfolgreichen Offensivfußball, der die Elf von Trainer Claus Schromm über weite Strecken der Saison ausgezeichnet hatte. Die Rot-Blauen verloren in Jena mit 1:2 (1:1), es war bereits die dritte Niederlage in Serie, von den jüngsten sieben Partien hat die SpVgg fünf verloren.

"Das 1:2 darf nicht fallen. Dann ist so ein Spiel eben entschieden"

Ein bisschen ratlos sind sie schon im Lager der Münchner Vorstädter, woran diese Talfahrt - mittlerweile sind sie auf Tabellenplatz zehn abgerutscht - festzumachen ist. Finn Porath, 21 Jahre alter Mittelfeldspieler, sagte beispielsweise nach der Pleite in Jena: "Auf mich macht die Mannschaft eigentlich vor den Spielen einen ebenso hoch konzentrierten Eindruck wie zu Saisonbeginn." Allerdings sieht es dann auf dem Platz oft anders aus, was auch an der Unerfahrenheit des ein oder anderen Akteurs liegt. So gab Torwarttalent Nico Mantl, 18, in Jena sein Drittligadebüt und spielte nach nicht einmal zehn Minuten einen Abschlag direkt in die Beine von Manfred Starke, der Julian Günther-Schmidt bediente; dessen Schuss blockte jedoch Hachings Dominik Stahl. Die nächsten Szenen gehörten den Gästen, Stephan Hain zog den Ball knapp am Tor vorbei (12.), danach scheiterte Porath an Jena-Keeper Jo Coppens (14.). Es folgte das 1:0 für die Gastgeber, nach Zuspiel von Dominik Bock marschierte Günther-Schmidt einige Meter auf den Strafraum zu, seinen 18-Meter-Schuss fälschte Josef Welzmüller ganz leicht ab, Mantl war machtlos (25.).

Haching fand schnell zurück in die Spur, ein Einwurf von Alexander Winkler stiftete im Jenaer Strafraum jede Menge Verwirrung, Jim-Patrick Müller legte kurz ab und Porath bugsierte die Kugel neben dem Pfosten über die Torlinie - 1:1 (39.). Noch vor der Pause lag der Ball abermals im Netz, doch Hain hatte um wenige Zentimeter im Abseits gestanden. Dass es wieder nicht zu einem Punkt für die Oberbayern reichen sollte, hatte dann zwei Gründe: Beim Eckball von Starke eine Viertelstunde vor Schluss stimmte in der Hachinger Deckung die Zuordnung nicht, Verteidiger Dennis Slamar konnte ungehindert einköpfeln. Weshalb Finn Porath, der am Saisonende voraussichtlich zum Hamburger SV zurückkehren wird, dann doch einräumen musste, dass es mit der Konzentration nicht weit her war: "Das 1:2 darf nicht fallen. Und dann ist so ein Spiel halt entschieden."

Der zweite Knackpunkt in der Schlussphase war ein derber Schubser gegen Hachings eingewechselten Stürmer Stefan Schimmer, der jedoch nicht mit einem Elfmeter sanktioniert wurde. Die letzten beiden Chancen von Hain und Schimmer blieben ebenfalls ungenutzt, weshalb Trainer Schromm etwas zerknirscht feststellen musste: "Im Gegensatz zum 0:1 gegen Aalen kann man der Mannschaft in Sachen Einstellung, Defensive, spielerische Akzente und dem Kreieren von Chancen keinen Vorwurf machen. Nur bei der Verwertung der Möglichkeiten."

© SZ vom 07.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: