SpVgg Unterhaching:Besseres Bauchgefühl

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„Jetzt liegt es an ihm“: Torwart Lukas Königshofer hat ein Angebot der SpVgg – sein Stellvertreter Nico Mantl erhält einen Profivertrag bei Haching. (Foto: Thomas Bachun/imago)

Klub-Präsident Manfred Schwabl ist nach dem Fast-Abstieg aus der dritten Liga mit der Kaderplanung für die neue Saison fast fertig.

Von Stefan Galler, Unterhaching

Ein paar Lehren haben sie beim Fußball-Drittligisten SpVgg Unterhaching aus der verkorksten Rückrunde gezogen, in deren Verlauf der Klub nach Tabellenplatz fünf im Herbst, garniert mit Aufstiegsambitionen, um ein Haar noch abgestiegen wäre: So sieht sich Präsident Manfred Schwabl nach dem befreienden 3:0-Erfolg vom Samstag gegen die Sportfreunde Lotte einerseits bestätigt in seinem Kurs, trotz der Krise an Trainer Claus Schromm festgehalten zu haben. "Wir haben es mit voller Überzeugung durchgezogen", sagt der Klubchef, der genau weiß, dass eine derartige Treue nicht die Regel ist. Aber Schwabl räumt auch einen Fehler ein, der beinahe fatale Auswirkungen gehabt hätte: "Ich habe im Winter nicht auf mein Bauchgefühl gehört und keinen Stürmer geholt." Finanziell hätte es einen kleinen Spielraum gegeben, allerdings nicht ohne Konsequenzen für das Lizenzierungsverfahren: "Der DFB sitzt einem da immer im Genick", so Schwabl.

Prompt war die Mannschaft im Frühjahr in eine geradezu groteske Torflaute geraten. Zwischenzeitlich traf man 821 Minuten lang nicht ins Schwarze, in den 17 Pflichtspielen von Februar bis zur Partie gegen Lotte gelangen insgesamt nur vier Tore. Davon nur noch eines, nachdem sich Stephan Hain schwer an der Syndesmose verletzt hatte. Denn die logische Konsequenz aus Hains Fehlen seit Mitte März war für viele Gegner, dem anderen Hachinger Angreifer Stefan Schimmer besonders viel Fürsorge zukommen zu lassen. Anders ausgedrückt: Weil Nebenmann Hain nicht da war, fehlten dem wuchtigen Schimmer die dringend benötigten Freiräume.

Und so steht ein neuer Angreifer ganz oben auf der Wunschliste der SpVgg für die neue Saison. "Ich bin mit der Kaderplanung fast durch", sagt Schwabl, der allerdings noch keine konkreten Namen nennen will. Immerhin listet er schon mal auf, welche Mannschaftsteile abgesehen vom Sturm verstärkt werden sollen: "Es kommt ein Spieler für die linke Außenbahn und ein weiterer junger Linksfuß aus der Regionalliga, der auf außen und im Sturm spielen kann." Dazu hätte er noch "ein bis zwei Schüsse offen", wie es der Hachinger Präsident ausdrückt, ohne bei diesen weiteren möglichen Transfers konkreter zu werden.

Lediglich Finn Porath, der nach zweijähriger Leihe zum HSV zurückkehrt, steht als Weggang fest. Womöglich aber könnte die Torwartfrage noch dringlich werden, denn es ist keineswegs ausgemacht, dass Stammkeeper Lukas Königshofer, 30, bei den Rot-Blauen bleibt: "Wir haben Lukas ein Angebot zur Vertragsverlängerung vorgelegt, jetzt liegt es an ihm", sagt Schwabl. Klar ist, dass Königshofers Stellvertreter Nico Mantl, 19, der diese Saison regelmäßig im Toto-Pokal eingesetzt wurde und in Karlsruhe (0:4) Anfang April sein Drittligadebüt gab, einen Profivertrag erhält.

Gleiches gilt für den erst 18 Jahre alten Mittelfeldspieler Niclas Anspach, auch er hatte in dieser Saison erstmals Profiluft geschnuppert, bei einem Kurzeinsatz in Rostock im Februar (0:2), jedoch wie Hain wegen eines Syndesmoserisses den Rest der Saison verpasst.

© SZ vom 15.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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