Schwimmen:Erloschenes Feuer

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„Wenn das Feuer ein bisschen erlischt, muss man es anderswo wieder neu entfachen“: Olaf Bünde, 51, hat als Stützpunktleiter das Münchner Schwimmen neu belebt. Nun hört er auf. (Foto: oh)

Olaf Bünde hört Ende August als Münchens Stützpunkt­leiter Schwimmen auf - auch weil das erfolgreiche Team am Ende zerfiel. Den Neuaufbau verantworten soll die bisherige Nachwuchstrainerin Sheela Schult.

Nach sieben erfolgreichen Jahren hört Olaf Bünde zum 31. August als Münchens Stützpunktleiter Schwimmen auf. Der 51-Jährige beginnt direkt im Anschluss beim Schwimmclub Regensburg als neuer Cheftrainer, er möchte dort den Regionalstützpunkt weiter aufbauen und viel Arbeit in den Nachwuchs investieren. "Auch ein Trainer muss sich immer wieder motivieren. Und wenn das Feuer ein bisschen erlischt, muss man es anderswo wieder neu entfachen", sagte Bünde der SZ - und führt auch familiäre Gründe für den baldigen Umzug an. Seine Frau und die beiden Kinder leben in Bayreuth, die Pendelei sei zehrend gewesen. Von Regensburg nach Bayreuth sind es nur gute eineinhalb Stunden Fahrt statt wie bisher drei.

Ein wichtiger Grund für Bündes Entscheidung war aber auch der große Umbruch im Münchner Schwimmteam, in dem Leistungsträger aufgehört haben. Max Nowosad verlässt München in Richtung Hamburg. In Florian Vogel und Philipp Wolf haben bereits 2017 zwei Spitzenathleten der SG Stadtwerke wegen fehlender Perspektiven ihre Karriere beendet, Aushängeschild Alexandra Wenk wechselte vor wenigen Wochen der besseren Trainingsbedingungen wegen nach Berlin. Dieses Trio war maßgeblich an den großen Erfolgen in Bündes Amtszeit beteiligt, sammelte viele deutsche Meistertitel und qualifizierte sich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Wenk, die weiterhin für die SG startet, holte zudem bislang EM-Gold und WM-Bronze mit der Staffel und Einzel-Bronze bei der Kurzbahn-EM.

Bünde, der SG-Athleten wie Johanna Roas noch auf die DM und EM vorbereitet, geht dennoch mit dem guten Gefühl, "einen schlafenden Riesen geweckt zu haben", wie er sagt. Seine Nachfolgerin steht schon fest: Sheela Schult, bisherige SG-Nachwuchstrainerin, wird neue Stützpunktleiterin. Sie muss nun auch den Neuaufbau koordinieren.

© SZ vom 04.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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