Schwimmen:Burger zur Belohnung

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Der Engländer Thomas Fannon von der SG München jubelt über seinen ersten deutschen Meistertitel. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Die SG-Stadtwerke-Schwimmer Thomas Fannon und Amelie Zachenhuber gewinnen bei der DM in Berlin Gold und Bronze.

Von Sebastian Winter, Berlin/München

Am Sonntagabend durften sie endlich mal Burger mit Pommes essen, zur Belohnung, nach monatelanger Disziplinierung auch im Ernährungsbereich. Aber die Schwimmer der SG Stadtwerke München hatten sich das deftige Mahl nach der deutschen Meisterschaft in Berlin auch verdient - weil sie die Erwartungen ihrer Stützpunkttrainerin Sheela Schult weit übertroffen hatten.

Die SG-Talente Anna Metzler, Julia Titze, Benjamin Campbell-James, Sophia Beckers und Sebastian Wenk gewannen allesamt Medaillen in der Juniorenwertung, insgesamt zweimal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze. Herausragend war aber auch das Edelmetall, das die Münchner bei den Erwachsenen sammelten. "Mich hat überrascht, dass wir auch dort Medaillen gewinnen", sagte Schult. Und diese in den Farben Gold und Bronze.

Die erst 15-jährige Amelie Zachenhuber, die zu jung für die Juniorenwertung ist, sprintete über 50 Meter Schmetterling ins A-Finale und dort als jüngste Schwimmerin im Feld fast sensationell in 27,00 Sekunden auf Platz drei. Es war die erste Bronzemedaille bei den Erwachsenen für die Schwimmerin des SC Prinz Eugen München, die dort von Elvir Mangavic trainiert wird, aber auch Teil von Schults Trainingsgruppe ist. Erst vor wenigen Wochen hatte Zachenhuber einen Nachwuchspreis bei der SZ-Talentiade gewonnen. Sie konnte ihn allerdings nicht persönlich entgegen nehmen, weil sie gerade in Baku beim European Youth Olympic Festival eine Bronzemedaille mit der Mixed-Staffel sammelte. Zum neuen Schuljahr wechselt Zachenhuber auf ein Sportinternat nach Nürnberg, wo sie noch öfter trainieren kann.

Thomas Fannon hatten noch weniger Experten auf dem Zettel, was auch daran liegt, dass der 21-Jährige in Plymouth lebt und in England Teil der dortigen Nationalmannschaft ist. Seit Mai ist er allerdings auch für München startberechtigt, den Kontakt stellte SG-Junior Campbell-James her, der auch aus England stammt, aber schon länger in München lebt. Nun wohnt Fannon öfter bei der Familie seines Kumpels Campbell-James in München, immer dann, wenn Trainingslager oder Titelkämpfe anstehen. Wie am vergangenen Wochenende die offene deutsche Meisterschaft, wo Fannon auch als Engländer starten durfte und auf der 50-Meter-Freistil-Strecke dann die gesamte Konkurrenz in 22,40 Sekunden hinter sich ließ. Fannon flog dann wieder nach München und von dort aus weiter nach England. Und Schult, für die wie fürs Team nun zwei Wochen Urlaub vor der neuen Saison anstehen, überlegt leise, ob es eine Möglichkeit gibt, ihren neuen Führungsschwimmer einbürgern zu lassen.

© SZ vom 06.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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