Süddeutsche Zeitung

Ringen:Endstation Viertelfinale

Die Hallbergmooser haben in Mainz auch den Playoff-Rückkampf klar verloren. Stolz sind sie trotzdem.

Von Andreas Liebmann, Hallbergmoos

"Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist!" Mit diesem schwer zu widerlegenden Motto hatten die Ringer des SV Siegfried Hallbergmoos für die Fahrt im Fanbus nach Mainz geworben, zum ziemlich aussichtslosen Rückkampf im Playoff-Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft. Den Heimkampf hatten sie am Wochenende zuvor klar mit 7:14 Punkten verloren. Am vergangenen Samstag war es dann soweit: Den Rückkampf gewann der ASV Mainz ebenfalls deutlich mit 18:7. Nun also war es vorbei.

Zahlreiche Fans hatten die Hallbergmooser zu ihrem letzten Auftritt des Jahres begleitet, und es gab durchaus ein paar Enttäuschungen: dass etwa Ergün Aydin als Zweiter der deutschen Meisterschaften bis 86 Kilogramm gegen den DM-Dritten Johannes Deml 0:3 verlor; oder dass Richard Csercsics im freien Stil bis 130 Kilogramm dem mehr als zehn Kilo leichteren Gabriel Stark unterlag. Letzteres sei "ärgerlich" gewesen, fand der Vorsitzende Michael Prill, weil Csercsics zehn Sekunden vor Schluss noch geführt hatte und sie aus den ersten beiden Kämpfen (zunächst hatte Anders Rönningen 0:3 verloren) eine Führung erhofft hatten statt eines Rückstands. Als Aydin dran war, sei das Ausscheiden dagegen schon fast festgestanden, erklärte Prill. "Er bleibt unser Aushängeschild, auch wenn er gegen Mainz vielleicht zweimal nicht den besten Tag erwischt hat, er war in der ganzen Saison bärenstark."

Es klinge zwar komisch nach diesem Resultat, "aber wir hatten uns wirklich noch nicht aufgegeben und waren mit der besten Mannschaft da". Doch erneut sei nicht alles so gelaufen, wie es möglich gewesen wäre. "Für viele bei uns war es der erste Viertelfinal-Einsatz, Mainz hat in den letzten acht Jahren sieben Mal das Halbfinale erreicht", erklärte Prill. "Es war eine lange Saison, die stark an unseren Athleten gezehrt hat, weil wir nicht so viel durchtauschen konnten wie andere." Der Gegner sei verdient weitergekommen, sein Team sei dennoch stolz auf das Erreichte. Die Punkte für die Gäste holten Alex Kessidis, der seiner Favoritenrolle beim 4:0 gegen Yasin Yeter gerecht wurde, Manrikos Theodoridis (2:0 gegen Dawid Ersetic) und Vilius Laurinaitis, der sich mit einem knappen 1:0-Sieg für die ähnlich knappe Niederlage vor Wochenfrist gegen Etka Sever revanchierte.

Nun gelte es die Weichen für die neue Saison zu stellen. Die meisten Einheimischen bleiben wohl, andere haben laut Prill Angebote anderer Klubs vorliegen. Immerhin habe Anders Rönningen, der wichtig war in der Klasse bis 57 Kilo griechisch-römisch, für die neue Saison unterschrieben. Auch darüber, sagt Prill, seien sie sehr froh.

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Quelle:
SZ vom 31.12.2018
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