Süddeutsche Zeitung

Relegation zur Bayernliga:Noch nicht in Sicherheit

Der FC Ismaning verschafft sich beim 1. SC Feucht mit seinem 2:0-Erfolg eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel. Trainer Stijepic mahnt dennoch zur Vorsicht.

Von Stefan Galler, Ismaning

Mijo Stijepic ist bestimmt kein undankbarer Mensch. Deshalb verbuchte er den 2:1 (0:0)-Auswärtssieg des FC Ismaning am Mittwoch im Relegationshinspiel beim 1. SC Feucht als Erfolgserlebnis und freute sich über die gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Samstag (17 Uhr) im heimischen Erich-Greipl-Stadion. "Wenn uns vorher einer dieses Ergebnis angeboten hätte, hätten wir das natürlich alle unterschrieben", sagte der 39 Jahre alte Ismaninger Trainer. "Aber man muss schon auch sagen, dass in der Schlussphase sogar noch ein besseres Ergebnis drin war."

Es lief bereits die Nachspielzeit, die Gäste, Fünfzehnter der Bayernliga Süd, führten gegen den Zweiten der Landesliga Nordost mit 2:0. Während Feucht alles nach vorne warf, verlegten sich die Gäste aufs Kontern. Und plötzlich war sie da, die riesige Chance, alles vorzeitig zu klären: Zu dritt liefen die Ismaninger auf die ausgedünnte Verteidigung der Mittelfranken zu, sie spielten es gut aus, doch dann scheiterte Bastian Fischer an Torwart Andreas Sponsel, und Robin Volland setzte den Abpraller volley an die Latte. Im Gegenzug landete eine Flanke aus dem Halbfeld am hinteren Pfosten, ein Feuchter Angreifer legte zur Mitte ab, wo Nico Wessner nur noch abstauben musste. "Einerseits schade, andererseits ist ein 2:1 vielleicht gar nicht so schlecht, weil man sich sonst zu sehr in Sicherheit wiegen würde", sagte Stijepic und gab damit die Stimmung nach dem Spiel wieder. "Jetzt können wir am Samstag nicht verwalten, wir werden voll auf Sieg spielen." Und er erinnerte an das Aus von Barcelona im Champions-League-Halbfinale gegen Liverpool, als ein 3:0-Hinspielerfolg nicht zum Weiterkommen reichte: "Im Fußball ist alles möglich."

Zunächst habe vor dem Hinspiel "viel gegen uns gesprochen", wie Stijepic es ausdrückte: "Die Sperre gegen Dominik Hofmann, die weite Anreise an einem Werktag. Aber dann war das Glück auch ein bisschen auf unserer Seite." Feucht ging es eher defensiv an, verlegte sich von Anfang an aufs Kontern. "Wir hatten alles unter Kontrolle, der Gegner blieb in der ersten Halbzeit ohne klare Torchance." Dagegen war der FCI stets gefährlich, Fischer zielte einmal vorbei und vergab eine weitere Gelegenheit nach Zuspiel von Clemens Kubina, als er sich für eine Direktabnahme entschied. "Wenn er den stoppt, ist es ein sicheres Tor", glaubt Stijepic.

Auch David Tomasevic ließ in Durchgang eins nach Vorarbeit von Kapitän Maxi Siebald eine gute Gelegenheit liegen, dafür machte er es nach der Pause besser: Eine perfekte Ecke von Tobias Killer köpfelte der Innenverteidiger wuchtig ins Tor - 0:1 (69.). Fünf Minuten vor dem Ende erhöhte Daniel Weber dann sogar auf 0:2, als Kubina zwei Gegenspieler auf sich zog, Weber geschickt verzögerte und dann mit rechts flach vollstreckte. "Er hat damit seine überragende Leistung gekrönt", lobte Stijepic.

Nun gelte es, die Konzentration noch wenige Tage hochzuhalten und die kleineren Blessuren vom Mittwoch auszukurieren: Hugo Lopes, Anton Siedlitzki sowie die beiden Torschützen Tomasevic und Weber seien alle angeschlagen, dazu bleibt Hofmann weiterhin gesperrt, berichtet der Trainer, der selbst allerlei Spekulationen ausgelöst hatte, als er vor dem Hinspiel seine Weiterbeschäftigung beim FC Ismaning im Falle eines Abstiegs infrage gestellt hatte. "Mein Trainerteam und ich haben schon im Winter klargestellt, dass wir noch einmal mit der Klubführung reden, wenn es schiefgehen sollte", sagt der frühere Profi. "Und ich habe ja auch nur einen Vertrag für die Bayernliga."

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SZ vom 24.05.2019
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