Phänomen Fan:"Das trägt religiöse Züge"

Lesezeit: 9 min

Fan-Forscher Harald Lange über lebenslange Vereinstreue, den schmutzigen Chic des Arbeiterklubs, die Toten Hosen, die Bedeutung des FC Bayern für 1860-Anhänger - und warum Eishockey Zirkus ist

interview Von Johannes Schnitzler

SZ: Herr Lange, Fan ist die Kurzform von "Fanatiker", der italienische Tifoso ist dem Wortsinn nach ein am Sportfieber Leidender. Ist Fan-Sein eine Krankheit?

Harald Lange: Gewiss nicht. Die Ableitung von dem Wort Fanatiker ist gut nachvollziehbar, die damit verbundenden Assoziationen gehen aber weit darüber hinaus.

Was bedeutet das also: Fan sein?

Fan-Sein bedeutet die Bereitschaft zur absoluten Leidenschaft. Als Fan identifiziere ich mich vollends mit einer Sache. Das gilt im Übrigen nicht nur im Sport, auch in anderen Bereichen wie der Musik.

Der EHC München wirbt für seine beiden nächsten Spiele (siehe rechte Spalte) mit dem Slogan "Hockey HALLEluja". Während an den Feiertagen die Kirchen leer sind, sind die Stadien voll. Ist Sport für Fans tatsächlich eine Ersatz-Religion?

Unbedingt. Die Hingabe der Fans trägt Züge, die man mit Religion vergleichen kann. Es gibt da auch semantische Bezüge: Die Fan-Gemeinde, die ins Stadion pilgert. Man betet für den Erfolg der eigenen Mannschaft. Der "erlösende" Siegtreffer. Spieler wie Cristiano Ronaldo werden fast gottgleich gesehen, man setzt ihnen regelrecht einen Heiligenschein auf.

1954 beim "Wunder von Bern" rief Radioreporter Herbert Zimmermann dem deutschen Torwart Turek zu: "Toni, du bist ein Fußballgott!"

Exakt. Die Spieler werden zu Idolen, zu denen man aufsehen kann. Beide Systeme sind deutlich zu unterscheiden, aber viele Verhaltensweisen tragen Züge einer Ersatz-Religion. Das Wort HALLEluja ist ein offensichtlicher Beleg für diese Parallelen.

Fan, Ultra, Supporter, Schlachtenbummler - worin unterscheiden sich diese Begriffe?

"Schlachtenbummler" ist heute ein verpönter Begriff. Das kommt noch aus den Anfängen des Fußballs, vor 300, 400 Jahren, als in England ganze Dörfer gegeneinander gespielt haben. Ohne definierte Regeln, ohne definierten Platz, ohne Trennung zwischen Mannschaften und Zuschauern. Damals ist man tatsächlich über das Schlachtfeld gebummelt und hat sich daran ergötzt, wie die sich gegenseitig verprügeln.

Was ist ein zeitgemäßer Begriff?

Entscheidend ist die Leidenschaft, die Hingabe. Besonders unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen gibt es die Ultra-Kultur, dieses 24/7-Prinzip. Das heißt, die Identifikation mit den Ultra-Gruppen und dem Verein, den man unterstützt, bestimmt das ganze Leben. Supporter sind vor allem dafür da, dass sie im Stadion ihre Mannschaft mit guter Stimmung unterstützen. Das können auch Teilzeit-Fans sein, die sich nach dem Spiel wieder ihrem Alltag und ihrem Beruf zuwenden.

Was entscheidet über meine Sozialisation als Fan?

Auffallend ist, dass die Bindung an einen Verein sehr früh geschieht, im Grundschulalter. Im ersten Jahr wechselt die Zuneigung noch manchmal, aber danach vollzieht sich eine Festlegung. Erstaunlich ist, dass diese Festlegung in der Regel ein Leben lang gilt, auch wenn der Verein gerade keinen Erfolg hat. Wechsel sind verpönt. Erfolgreiche Klubs wie der FC Bayern oder Borussia Dortmund üben natürlich eine große Anziehung aus. Als Dortmund unter Jürgen Klopp sehr erfolgreich war und auch den FC Bayern relativ im Griff hatte, hat der BVB viele junge Fans an den Schulen rekrutiert. Als Dortmund dann im letzten Jahr eine Krise durchmachte, blieben diese Fans dem BVB treu.

Was außer Erfolg ist noch wichtig für die Initiation einer Fan-Beziehung?

Neben der Peergroup haben Eltern und andere Angehörige darauf Einfluss. Kinder finden es interessant, wenn ihnen jemand Zeit opfert, wenn jemand sich mit etwas identifiziert. Das Verhalten des Erwachsenen hat Vorbildcharakter. Das Kind übernimmt die Haltung oder kopiert sie. Das gilt auch für andere Dinge, etwa die Liebe zum Auto.

Und doch soll es Familien geben, in denen Vater und Sohn oder zwei Brüder unterschiedlichen Vereine anhängen.

Es gibt das Phänomen, dass Jugendliche in der Pubertät oft den Konkurrenzverein wählen, der zum Beispiel gerade den Verein des Vaters geschlagen hat. Diese Rivalität ist unterhaltsam und auch wichtig, sie belebt das Familienleben.

Dass Fans ihrem Verein auch in schlechten Zeiten treu bleiben, führt uns - "einmal Löwe, immer Löwe" - zum TSV 1860 München. Wie erklärt es sich, dass ein ziemlich erfolgloser Klub, der das Image eines Arbeitervereins pflegt, gerade unter Akademikern großen Zulauf findet, also formal gebildeten und vernünftigen Menschen? Linke Sozialromantik?

Wir hören oft, die Fußballkultur sei "in der Mitte der Gesellschaft angekommen". Quasi jeder ist Fan und muss mitreden können. Gespräche über Fußball sind ähnlich häufig wie über das Wetter, sie sind Teil der Alltagskommunikation. Es ist schick, einem Klub anzugehören. Arbeiterklubs wie 1860 sind der Kern der Fankultur. Sie ziehen dann eben auch Akademiker an, die dort Attribute finden, die auf etwas Echtes, etwas Wirkliches hindeuten. Auch Treue und Tradition sind solche Attribute.

Feiertage für Fans: Der EHC München zieht für zwei Spiele in die Olympiahalle um, so wie zuletzt 2011. Gegen Augsburg (26. Dezember, 16.30 Uhr) und Berlin (28. Dezember, 19.30 Uhr) werden jeweils 10 000 Fans erwartet - mehr als das Doppelte des Saisondurchschnitts. Motto: "HALLEluja!" (Foto: Johannes Simon)

Der moderne Profifußball hat mit Arbeiterklubs doch genauso wenig zu tun wie Weihnachten mit Einkehr. Beide sind komplett durchkommerzialisiert.

Wir sehen da eine gegenläufige Entwicklung bei Kultvereinen wie St. Pauli, sogar fast noch extremer. Der Klub hat es fast schon zur Marke gemacht, sich dem Kommerz zu verschließen.

St. Pauli? Kaum ein Klub ist cleverer, was Merchandising und Selbstvermarktung betrifft.

Ja, aber auf eine authentische Weise. Das Piraten-Image zum Beispiel: So fällt man auch als kleinerer Klub auf. Auch Pauli kann sich dem Kommerz nicht ganz verschließen. Aber die Verweigerung etwa gegen eine Kampagne der Bild-Zeitung, sich gegen den Trend zur totalen Kommerzialisierung zu stellen, das wird als sehr ursprünglich wahrgenommen.

An 1860 ist bis auf den Vereinsnamen nichts ursprünglich.

Bei 1860 ist es der Kontrast zum reichen, erfolgreichen FC Bayern.

Der Mythos vom Arbeiterklub 1860 wäre nur halb so attraktiv, wenn es den glitzernden FC Bayern nicht gäbe?

Das könnte sein, ja. Von diesen Kontrasten lebt die Fankultur, sie sind das Salz in der Suppe.

Die Anhänger des FC Bayern gelten als Opern-Publikum, als Schönwetter-Fans. Stimmt es, dass erst geteiltes Leid wie ein Abstieg eine echte Bindung zum Klub herstellt?

Reine Erfolgsfans sind verpönt. Ein absolutes No-go sind die, die beim Stand von 0:2 das Stadion verlassen - aus tiefster Fan-Seele gesprochen: Sie sind das Allerletzte. Ein Abstieg kann so etwas wie ein Initiationsritus sein. Wer dabei war - und dabeigeblieben ist - darf sich "wahrer Fan" nennen. Man muss sich auf die Option des Verlierens einlassen. Fankultur zeigt sich in Begriffen wie Leidenschaft: Man muss mitleiden können. Ein Sport, in dem man nicht absteigen kann, driftet ab in Richtung Zirkus.

Im Eishockey ist die erste Liga eine geschlossene Gesellschaft. Trotzdem gibt es tief verwurzelte Fan-Strukturen und eine sehr lebendige Anhängerschaft.

Es gibt sicher ganz traditionelle Eishockey-Vereine mit ihren eigenen Idolen. Aber Eishockey ist nicht so ein Volkssport wie Fußball, Schwimmen oder Leichtathletik, es ist schwieriger, Nachwuchs zu generieren. Ich würde sagen, Eishockey funktioniert nach anderen Regeln, die Fankultur kommt tatsächlich dem Zirkus näher. Die Liga und der Wettbewerb werden nach kommerziellen Gesichtspunkten geregelt, entscheidend ist die Lizenzvergabe: Man muss genügend Geld auf den Tisch legen können, um in der ersten Liga zu spielen. Diese Kommerzialisierung brennt auf der Fan-Seele.

Von 2017/18 an soll auch in der DEL wieder Auf- und Abstieg möglich sein.

Ich glaube trotzdem, das Zirkusmoment spielt im Eishockey - und auch im Basketball - eine größere Rolle als im Fußball. Die Vermarktungsstrategien sind viel offener, als es im Fußball möglich wäre, selbst beim FC Bayern.

Die "Toten Hosen" waren mal eine Düsseldorfer Punk-Kapelle, Punk gilt als radikalstmögliche Gegenposition zum Kommerz. Heute sind die Toten Hosen wohl situierte Familienväter und haben mit Sonderkonzerten sowohl die Düsseldorfer EG als auch die Fortuna mehrmals gerettet. Sie sind mit ihrem Totenkopf-Logo sogar auf den Trikots aufgetaucht. Wie glaubwürdig ist das?

Im Idealfall hat das positive Effekte für beide. Die Toten Hosen bekennen sich zu den Klubs aus ihrer Stadt, das ist echt und authentisch, das geht Hand in Hand. Das Problem der Musikbranche ist doch: Wo gibt es noch diese selbst gemachten Bands mit einer Botschaft, die für die Fankultur interessant ist? Die meisten Bands sind doch zusammengecastet . . .

In Köln gibt es die "Höhner", beim FC Bayern Willy Astor mit seinem "Stern des Südens", das war's.

Es gäbe da ein Riesenpotenzial für Synergie-Effekte. Musik unterstützt die Fankultur, eine Win-win-Situation. Wenn das so idealtypisch zusammentrifft wie in Düsseldorf, kann man selbst die Fortuna mehrmals retten.

Das Tote-Hosen-Lied "Hier kommt Alex" wurde auf den damaligen Fortuna-Trainer Aleksandar Ristic bezogen. Tatsächlich zitiert der Song den Film "Clockwork Orange", in dem es um hemmungslose Gewalt geht. Auch hier ist die Verwandtschaft zum Fußball nah.

Gewalt ist ein Grundproblem des Fußballs, historisch gewachsen. Sie ist nicht zu tolerieren, aber sie gehört untrennbar zum Fußball. Manche Kollegen sprechen von einem "Spiegel der Gesellschaft": Gewalt tritt oft auf bei Klubs in strukturschwachen Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit. Die Gewalt bleibt nicht vor den Stadiontoren, die Fans bringen ihren Alltag mit hinein. Aber: Die Gewalt im Fußball hat keine Dunkelziffer. Das Problem wird mit journalistischen Mitteln öffentlich gemacht, mehr zum Beispiel als häusliche Gewalt oder im Bereich der Jugend-Kriminalität. Dadurch entsteht im öffentlichen Bewusstsein der Eindruck, dass der Fußball besonders gewalttätig sei.

Ist er nicht? Tausend Polizisten bei einem Regionalliga-Derby FC Bayern II - 1860 II, das sprengt doch jeden Rahmen.

Wenn man die Zahlen mal vergleicht: Laut ZIS (Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze, d. Red.) gibt es an einem durchschnittlichen Tag auf dem Oktoberfest mehr Opfer von Gewalt als während einer ganzen Saison der ersten, zweiten und dritten Liga zusammen!

Gilt das auch für Gewalttaten außerhalb der Stadien?

Professor Harald Lange ist Inhaber des Lehrstuhls für Sportwissenschaft an der Universität in Würzburg und Gründer des Instituts für Fankultur. (Foto: picture alliance / dpa)

Nein, es werden nur die Zahlen in den Stadien erfasst. Sonst wäre das Ganze methodisch schwer in den Griff zu bekommen. Wo beginnt etwa die Anreise zum Spiel? Aber auch wenn es plakativ klingt: Ein Fußballstadion ist einer der sichersten Orte, wo man am Wochenende hingehen kann.

Trotzdem haben viele Eltern ein ungutes Gefühl dabei, ihre Kinder mit ins Stadion zu nehmen.

Nicht der Fußball produziert diese Vorfälle, sondern die Menschen, die zum Fußball gehen. Es geht also weniger um fußballspezifische Gewalt als um die Gewalt innerhalb eines Stadtteils. Fußballklubs sind ein Anlaufpunkt für Jugendliche, die ihren Frust und ihre Probleme dann mit Fäusten oder Stöcken ausleben. Fanprojekte leisten hier aktive Jugend-Sozialarbeit.

Mit welchen Ergebnissen?

Mitte der Achtzigerjahre gab es noch eine ganz andere Form der Gewalt. Auch heute gibt es sicher noch Hooligans, die weniger am Fußball interessiert sind als an der sogenannten dritten Halbzeit. Aber diese Generation der heute 45- bis 55-Jährigen ist aus den Stadien quasi herausgewachsen.

England stand in den Achtzigern für "hooliganism". 1985 starben im Brüsseler Heysel-Stadion nach Krawallen von Liverpool-Fans 39 Menschen, danach waren englische Klubs jahrelang von europäischen Wettbewerben ausgeschlossen.

Auch in England hat sich die Situation dramatisch verändert, die dortige Fankultur gilt heute - zumindest aus der Sicht der Funktionäre und Vereinsbosse - als vorbildlich. In den letzten zehn, 15 Jahren gab es tiefe politische Einschnitte. Die Stadien wurden nach den Katastrophen von Heysel und Hillsborough (1989) anders gebaut. Die Premier League ist heute die wirtschaftlich erfolgreichste Liga, mit perfekter Vermarktung. Die Klubs gehören einzelnen Besitzern. Die Eintrittspreise sind immens gestiegen. Dadurch hat sich die Zuschauerschaft fast komplett ausgetauscht. Das Durchschnittsalter liegt jetzt bei circa 40, 50 Jahren, also unwahrscheinlich alt für Fans. Es gibt jetzt tatsächlich diese Operetten-Fans, die nicht mehr kommen, wenn es nicht läuft, oder lieber gleich ins Theater gehen. Man hat Fußball gezielt zum Familien-Event aufgebaut, seitdem kommen mehr Frauen in die Stadien. Untersuchungen zeigen, dass die Gewaltbereitschaft im Stadion sinkt, wenn Frauen anwesend sind. Aber es gibt ein ausgeprägtes Protestverhalten, wenn Klubs in die dritte, vierte oder fünfte Liga absacken.

Gerade abgestürzte Traditionsklubs wie 1860 oder der 1.FC Nürnberg haben oft eine sehr aktive Fanszene, die in die Vereinspolitik hineinwirkt. Spieler und Verantwortliche beklagen sich über zum Teil aggressives Verhalten der Fans ihnen gegenüber nach dem Motto: "Wir sind der Klub und ihr nicht." Gibt es den Problem-Fan?

Ja, je nach Standpunkt. Aus Vereinssicht sind solche Fans ein Problem, weil sie Unruhe bringen, und das läuft den kommerziellen Interessen zuwider. Der Standpunkt der Fans ist: Sie verlangen, dass sich Spieler und Trainer mit den Idealen, Werten und Traditionen ihres Vereins identifizieren, ganz so, wie sie selbst es zelebrieren. Wichtig ist, dass in einem Klub auch Spieler aus der Region spielen, Typen wie es Großkreutz beim BVB war. Fans brauchen solche Typen als Identifikationsfiguren.

Wie Thomas Müller beim FC Bayern.

Der FC Bayern macht das gut. Trotz eingekaufter Stars kriegen die das ganz gut hin.

Nur eine Woche nach den Terroranschlägen von Paris gab es eine Massenschlägerei zwischen Anhängern von Schalke 04 und des FC Bayern. Wie ist das zu erklären, noch dazu in einer so hoch sensiblen Situation?

Da fehlt mir jede Erklärung. Außer, dass dafür Leute verantwortlich sind, die weltpolitisch völlig unsensibel und rücksichtslos sind.

Die italienische Fanszene ist dafür bekannt, dass die Kurven politisch unterwandert und instrumentalisiert werden. Eines der schlimmsten Beispiele sind die rechtsextremen Irriducibili von Lazio Rom.

Rechte Parolen tauchen auch hier immer wieder auf. Wichtig ist, wie man damit umgeht, dass nicht Rechte innerhalb der Kurven Jugendliche rekrutieren können. Auch Kroatien ist in dieser Hinsicht affin, selbst Spanien. Bei uns versteht sich die Fankultur eher als unpolitisch, in sportpolitischer Hinsicht. In vereinspolitischen Dingen gibt es oft Diskussionen um Eintrittspreise oder Anstoßzeiten, auch um Dinge wie die EM-Ticketvergabe, da wird politisches Bewusstsein geweckt.

Auf der anderen, der friedlichen Seite gibt es, wie neulich auf Schalke, immer imposantere Choreografien, die eine ausgeklügelte Organisation und Logistik erfordern. Ist das Ausdruck purer Kreativität? Oder stecken auch dahinter Vereinsinteressen? Die Choreo auf Schalke soll immerhin rund 30 000 Euro gekostet haben.

Ich könnte jetzt wieder in Richtung Zeichen an den Verein argumentieren. In Fan-Kreisen ist es verpönt, für Support Geld zu bekommen. Das Ganze geschieht autonom und wird geheim gehalten bis zur Aufführung. Das ist also mehr ein Ausdruck von Leidenschaft und weniger ein Zeichen an den Verein. Die Fans investieren viel Zeit und Raffinesse in so ein Projekt, das wird generalstabsmäßig geplant. Das zeigt die Lebendigkeit und Autonomie der Fankultur. Wäre es vom Verein bezahlt, wäre es Zirkus. Aber Fans lassen sich nicht verzwecken.

Bei der Leidenschaft, mit der Sie über das Thema sprechen: Würden Sie sich selbst als Fan bezeichnen?

Nein. Und wäre ich Fan, würde ich es jetzt nicht zugeben. Ich muss mich wissenschaftlich neutral verhalten. Als Jugendlicher war ich Fan, jetzt bin ich Zuschauer.

Wirklich?

Es gibt ein, zwei Vereine, für die mein Herz schlägt, aber nicht so leidenschaftlich wie bei einem Fan.

Und wenn es schlägt, dann . . .

Wenn sie international spielen, dann für den FC Bayern. National eher nicht.

© SZ vom 24.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: