Süddeutsche Zeitung

Pferderennsport:Verärgerung in Daglfing

Am Freitag soll der nächste Münchner Trabrenntag stattfinden, doch die dafür nötige Genehmigung ist offenbar keineswegs sicher.

Der Pferderennsport in München ist offenbar noch weit weg von einer Art Normalität. Am vergangenen Dienstag hatte es auf der Trabrennbahn Daglfing den ersten Renntag nach der Corona-Pause gegeben, ohne Zuschauer und unter strengen Auflagen; drei Tage später stieg die Galopprennbahn Riem in die Saison ein. Wer allerdings annahm, der weitere Rennkalender würde nun ähnlich fortgesetzt, könnte sich getäuscht haben. Zumindest berichtet Rennsekretär Sascha Multerer, dass für diesen Freitag in Daglfing die Genehmigung durch das Kreisverwaltungsreferat keineswegs sicher sei, entweder werde sie kurzfristig erteilt - oder auch gar nicht. Im Vergleich mit dem Profifußball sehe er "eine zum Himmel schreiende Ungleichbehandlung". Es sei doch erstaunlich, wie selbstverständlich dessen Spiele durchgewunken würden, obwohl Profis reihenweise Regeln brächen, findet Multerer. Auch beim Finale der Basketballer handle es sich um eine "Vollkontaktsportart", noch dazu in der Halle. Pferderennen fänden im Freien ohne Vollkontakt statt. "Unser Konzept wurde bereits geprüft und für ausreichend befunden", klagt Multerer. Dennoch müsse man nun offenbar Woche für Woche aufs Neue kämpfen. "Man sieht gerade sehr deutlich, wer eine Lobby hat."

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Quelle:
SZ vom 20.05.2020 / Andreas Liebmann
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