Süddeutsche Zeitung

Neues Sportgelände:Eintracht Bayern

Eine neue Heimat für alle Amateurabteilungen des FC Bayern München: Beim Bau des neuen Sportgeländes an der Ingolstädter Straße ziehen Stadt, Gemeinde und Verein an einem Strang - doch bis alles fertig ist, wird es noch lange dauern.

Stefan Galler

Wenn es um das neue Sportzentrum des FC Bayern München geht, das an der Ingolstädter Straße in München und zu einem ebenso großen Teil auf Oberschleißheimer Gemeindegebiet entstehen soll, herrscht zwischen allen beteiligten Parteien weitreichende Einigkeit.

Dennoch wird es noch ziemlich lange dauern, bis die ersten Sportler auf dem früheren Areal der Fürst-Wrede-Kaserne ihre Disziplinen ausüben können. Derzeit geht der Bebauungsplan durch die Behörden, wie der Oberschleißheimer Bauamtsleiter Josef Schartel erläutert: "Da muss noch der ein oder andere Punkt abgearbeitet werden, aber die Planungen laufen weiter und wir sind im ständigen Dialog mit der Stadt München."

Nun ja, beim ein oder anderen Detail herrscht dann doch noch eine unterschiedliche Sichtweise, etwa bei der zeitlichen Perspektive, was die öffentliche Auslegung der Pläne angeht. Schartel sagt, dass dies noch bis Ende 2010 geschehen soll. Thorsten Vogel, Sprecher des Planungsreferats der Stadt München, hält diese Prognose für zu optimistisch: "Ich denke, dass wir erst Anfang 2011 Stadt- und Gemeinderat mit dem Billigungsbeschluss befassen können, aber ein genauer Zeithorizont ist definitiv nicht absehbar", so Vogel.

Dementsprechend hält sich der FC Bayern mit Aussagen zur Sachlage zurück. "Die Genehmigung des Bebauungsplans erwarten wir Anfang 2011, sonst gibt es keine Neuigkeiten", sagt Bernd Rauch, zweiter Vizepräsident des Vereins. Die gute Nachricht untermauert Thorsten Vogel: "Es gibt weiterhin keinerlei Knackpunkte zwischen Stadt, Gemeinde und Verein." Und Josef Schartel ergänzt: "Von Oberschleißheimer Seite sind mir bislang keine Einwände bekannt, auch nicht von den Bürgern."

Selbst die bei einem derart gravierenden Eingriff in die Ökologie notwendigen Ausgleichsmaßnahmen stellen die Planer offenbar nicht vor größere Probleme. Schartel bestätigt, dass die Gemeinde Oberschleißheim auf ihrem Areal sogar innerhalb des Geländes für entsprechenden Ausgleich sorgen könne: "Wir werden einige Grünflächen aufwerten, um hier den Anforderungen zu entsprechen."

Zudem werden in der östlich des Baugebiets angrenzenden Fröttmaninger Heide, die im Besitz des Heideflächenvereins Münchner Norden ist, weitere ökologische Maßnahmen ergriffen. Der FC Bayern zeigt größtes Verständnis für alle den Naturschutz betreffenden Vorkehrungen rund um das Projekt: "Das hier ist Natur pur", sagte Bernd Rauch schon im März, "da macht es keinen Sinn, aus der Hüfte zu schießen".

Angesichts der Ausmaße, die das Projekt hat, wäre das tatsächlich kaum anzuraten: Auf dem 33 Hektar großen Areal im Münchner Norden sollen sämtliche Amateur-Abteilungen der Bayern mit ihren 1500 Mitgliedern eine neue Heimat finden. Geplant sind alleine vier Sporthallen, darunter eine für die aufstrebenden Basketballer mit Platz für bis zu 5000 Zuschauer. Zudem drei Sportplätze mit Flutlichtanlagen, davon zwei Kunstrasenplätze, zwei Kleinspielfelder, ein Vereinsheim und sogar eine Mountainbike-Anlage. In einem ebenfalls vorgesehenen Parkhaus sollen mehr als 1100 Fahrzeuge Platz finden. Aufgrund der hohen Gesamtkosten - das Investitionsvolumen des FC Bayern beträgt Schätzungen zu Folge rund 70 Millionen Euro - werden die Sportstätten nach und nach entstehen.

Obwohl sich der Verein nicht dazu äußert, welche Plätze oder Hallen in der zeitlichen Abfolge Vorrang genießen, ist davon auszugehen, dass man der Basketball-Abteilung den Wunsch erfüllen wird, die große Halle zuerst in Angriff zu nehmen.

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Quelle:
SZ vom 19.08.2010/tob
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