Leichtathletik-DM:Berlin, Berlin

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Die Münchner Leichtathleten haben gute Medaillen­chancen bei der deutschen Meisterschaft - allen voran die Läuferinnen Hering und Trost.

Von Andreas Liebmann, München

Vor knapp einer Woche sind sie miteinander zum Titel gelaufen: Mareen Kalis, Katharina Trost und Christina Hering von der LG Stadtwerke München. Die drei haben bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm, in die aus welchen Gründen auch immer die deutsche Staffelmeisterschaft der Frauen über 3×800 Meter integriert ist, gemeinsam Gold geholt. Die Überraschung darüber hielt sich in engen Grenzen, das Trio zählt nun mal zum Besten, was es über diese Distanz in Deutschland gibt, die Zweiten aus Leverkusen waren gut zehn Sekunden langsamer. Und so dürfte nun auch an diesem Wochenende bei den deutschen Meisterschaften in Berlin die Goldmedaille nach München gehen - die Frage ist nur: an wen? Denn nun geht es ja um das Einzel, die drei werden also gegeneinander antreten, und gerade Trost und Hering setzen damit ein aufregendes Duell fort. Bei der deutschen Hallenmeisterschaft war es Trost, die in einem Fotofinish gewann, bei dem sie einen letztlich mit bloßem Auge kaum erkennbaren Vorsprung von 0,001 Sekunden hatte. Bei der Universiade in Neapel hatte dann wieder Hering die Nase vorne, sie lief zu Silber, Trost dagegen war im Halbfinale ausgeschieden. Die nationale Dominanz der beiden ist inzwischen groß genug, dass es eine Überraschung wäre, wenn Gold und Silber nicht an die beiden gingen. Eher ist die Frage: Kann womöglich Kalis, für die es in diesem Jahr nicht ganz so rund lief wie für ihre beiden Trainingskolleginnen, vielleicht sogar noch Bronze holen? Eine Sensation wäre das nicht, aber doch überraschend - "und dann schon fast beängstigend", findet LG-Geschäftsführer Christian Gadenne, weshalb er den Gedanken an einen solchen Triumph doch schnell wieder beiseite wischt.

Weitere Medaillen für die Münchner sind nicht ganz so wahrscheinlich. Der Dreispringer Paul Walschburger weist zwar die stärkste Vorleistung auf, allerdings ist er vor einigen Tagen im Training umgeknickt. Ob er überhaupt starten kann, wird sich wohl kurzfristig am Sonntagmorgen entscheiden. Außenseiterchancen könnten die Hammerwerfer Simon Lang und Johannes Bichler haben.

Klarer auf Medaillenkurs liegt der Kugelstoßer Christian Zimmermann vom Kirchheimer SC, der mit seiner Bestweite von 19,91 Metern in diesem Sommer immer noch auf Rang zwei in Deutschland liegt - unter anderem vor dem ehemaligen Weltmeister David Storl. Und Johannes Trefz vom TSV Gräfelfing, dem mehrfachen deutschen Meister über 400 Meter. Ach ja, und eine Außenseiter-Medaillenchance hat auch die 4×100-Meter-Staffel der LG Stadtwerke. Die setzt sich zwar komplett aus U-18- und U-20-Nachwuchssprintern zusammen, die vor Wochenfrist in Ulm den deutschen U-20-Rekord verbessert haben. Aber auch bei den Männern weisen sie bislang die zweitbeste Zeit dieses Jahres auf.

© SZ vom 03.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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