Süddeutsche Zeitung

Hockey:Katerstimmmung

Die Hockey-Männer des Münchner SC verlieren ihre Sonntagspartie gegen die Zehlendorfer Wespen - und bangen um ihr Saisonziel, den Erstliga-Aufstieg.

Von Katrin Freiburghaus

Der Kater stellte sich bei den Hockey-Männern des Münchner Sportclubs am vergangenen Sonntag lange vor einem gemütlichen Bier zum Wochenendausklang ein - und womöglich wird er auch sehr viel länger anhalten als die herkömmliche Variante, die man sich auf der Wiesn einhandelt. Zwar hatte der Zweitliga-Doppelspieltag mit einem 6:1 (4:0) gegen den Berliner SC, der punktlos Tabellenletzter ist, am Samstag wunschgemäß begonnen. Ihre Sonntagspartie gegen die Zehlendorfer Wespen, die als Vorletzter nicht wesentlich besser dastehen, verloren die Aufstiegsaspiranten dagegen mit 1:2 (0:0). MSC-Trainer Patrick Fritsche sprach von einer "brutalen Enttäuschung", und es war nicht allein das Ergebnis, das ihn ratlos zurückließ. "Es war wirklich extrem ärgerlich, wie wir da hinterhergerannt sind", sagte er, "die haben aus wenig sehr viel, wir aus viel sehr wenig gemacht." Von sieben Ecken brachte der MSC lediglich eine im Tor unter, als Michael Rostek zum Endstand verkürzte (44.). "Bei Ecken-Situationen lassen wir momentan defensiv wie offensiv alles an Mut und Stärke vermissen, das ist nicht aufstiegstauglich", monierte Fritsche. Sein Team trat ohne zwei Leistungsträger an: Der angeschlagene Marinus Mack und der nach einer umstrittenen Roten Karte vom Vorwochenende für zwei Spiele gesperrte Christian Schellinger fehlten. In der Tabelle liegt der MSC als Vierter sechs Punkte hinter Frankfurt, das den einzigen Aufstiegsplatz belegt. Fritsche mochte sich deshalb nicht lange mit Verarbeitungsstrategien für die Enttäuschung befassen. Es bleibe ohnehin kaum Zeit, "weil wir am nächsten Wochenende ein Endspiel darum haben, wo die Reise hingeht". Ein Verfolger-Trio wird Frankfurt in der Rückrunde fordern, einen weiteren Ausrutscher gegen den Dritten Frankenthal am kommenden Samstag kann sich der MSC aber trotzdem kaum leisten. "Damit der Aufstieg noch realistisch ist, müssen wir gewinnen", sagte Fritsche.

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Quelle:
SZ vom 07.10.2019
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