Das Ganze sei doch "Auslegungssache", findet Maik Blankenhorn. Er ist einer der sportlichen Leiter des Deutschen Fußball-Internats (DFI) in Bad Aibling, zurzeit muss er sich aber eher mit Abseitigem herumschlagen. Am vergangenen Sonntag, 90 Minuten vor dem geplanten Bayernligaspiel zwischen der SpVgg Unterhaching II und der DJK Vilzing, hatte der Schiedsrichter um eine bessere Verankerung der Tore in den Boden gebeten. Die Verantwortlichen der Privatschule, an die der Fußball-Drittligist SpVgg Unterhaching vor der Saison den Spielbetrieb seiner U23 ausgelagert hat, konnten aber keine weiteren Haken auftreiben. Die Partie wurde abgesagt, nun muss das Sportgericht entscheiden. "Fünf Haken waren da, sechs wollten sie. Die Schiedsrichter davor haben nie etwas beanstandet", sagt Blankenhorn. Er sei sich nicht sicher, "ob da nicht gerade eine Kampagne" gegen das Internat laufe. Ihm seien jedenfalls keine weiteren Probleme bekannt, obwohl doch Bayernliga-Spielleiter Andreas Mayländer am Sonntag berichtete, es habe schon öfter Probleme mit dem ausgelagerten Team gegeben. Herr Blankenhorn wisse davon vielleicht nichts, weil er nie zurückrufe.
Mayländer bevorzugt es mittlerweile, direkt in Unterhaching anzurufen, wenn etwas nicht stimmt. In der Vergangenheit habe man zum Beispiel Löcher in Tornetzen entdeckt, mehrmals seien zu wenige Ordner abgestellt worden. "Mit ein bisschen Engagement kann man das alles beheben, das ist kein Hexenwerk", sagt Mayländer. Doch er sei skeptisch. Er ließ am Sonntag offen, ob der Vorfall weitere Konsequenzen haben werde als das Sportgerichtsurteil, das voraussichtlich Ende der Woche gesprochen wird. Ob gar eine Rückkehr nach Unterhaching denkbar wäre, kommentierte er nicht. Am Montagnachmittag hatte Mayländer dann eine Nachricht, die ihn deutlich optimistischer stimmte: Maik Blankenhorn hatte ihn angerufen. Und zugesichert, man werde das Stadion in Bad Aibling bayernligatauglich machen.