Fußball-Bayernliga:Aufregend wie ein Puzzlespiel

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Kein Stich für die Torjäger: Unterföhrings Luka Coporda (vorne) lässt gegen Nördlingens Stürmer Alexander Schröter nichts anbrennen. (Foto: Sebastian Gabriel)

Unterföhring und Nördlingen zeigen sich beim ermüdenden 0:0 an der Bergstraße wenig angriffslustig.

Von Stefan Galler, Unterföhring

Das Momentum hätte er gerne genutzt, hatte Peter Faber vor dem Spiel gesagt. Immerhin hatte der FC Unterföhring zuletzt die Kurve bekommen, im Pokal einen prestigeträchtigen Sieg gegen Heimstetten (5:4 nach Elfmeterschießen) gefeiert und im sechsten Versuch auch den ersten Erfolg in der neuen Bayernligasaison (1:0 in Vilzing) eingefahren. Doch im Heimspiel gegen Aufsteiger TSV Nördlingen erhielt das zarte Pflänzchen des neu gewonnenen Selbstvertrauens dann doch keinen zusätzlichen Dünger: 0:0 hieß es am Ende eines faden Kicks. Faber hatte dennoch Grund zur Zufriedenheit, diese beschränkte sich aber gänzlich auf die Abwehrleistung seiner Mannschaft: "Läuferisch und defensiv waren wir richtig gut. Dass wir dagegen in der Offensive Probleme haben, wussten wir schon vorher."

Alleine der Blick auf die Nördlinger Aufstellung dürfte bei den Föhringern den Puls schon erhöht haben: Die Stürmer Alexander Schröter und Philipp Buser haben jeweils bereits sechs Saisontreffer erzielt - der gesamte FCU kommt nach nunmehr sieben Partien auf gerade mal fünf Tore. Am Samstag blieben beide Nördlinger Spitzen jedoch stumpf. Aber das galt auch für die FCU-Offensive, in der Andreas Faber, Neffe des Föhringer Coaches, noch bis einschließlich der nächsten Ligapartie bei Schlusslicht Holzkirchen urlaubsbedingt fehlt. Dass der Regionalligaabsteiger noch einmal auf dem Transfermarkt tätig wird, schließt Peter Faber aus: "Ich wüsste gar nicht, dass irgendjemand auf dem Markt wäre, der uns weiterhilft."

In der Partie gegen Nördlingen gab es jedenfalls nur zwei halbwegs gefährliche Situationen der Gastgeber, beide fanden Mitte des zweiten Durchgangs statt: Einmal mussten die Gäste den Kopfball eines Unterföhringers aus dem Getümmel kurz vor der Linie klären - Torwart Daniel Martin wäre geschlagen gewesen. Und dann kam Maximilian Lüftl nach einem Abpraller volley zum Abschluss, der Ball wurde abgefälscht und zischte am langen Eck vorbei. "Der wäre definitiv drin gewesen", sagte Lüftl hernach leicht verstimmt zu seinem Trainer. "Ansonsten muss man schon sagen, dass es ein typischen 0:0 war, beide Mannschaften haben sich weitgehend neutralisiert", bilanzierte Trainer Faber.

Es werde nun darauf ankommen, im Angriff Durchschlagskraft zu entwickeln - und dabei die stabile Abwehr nicht zu vernachlässigen. Insbesondere, weil Innenverteidiger Sebastian Hofmaier am Samstag in Holzkirchen sein letztes Spiel in diesem Kalenderjahr bestreiten wird: Er bricht dann zu einem Auslandssemester in Ungarn auf, steht erst im Januar wieder zur Verfügung. "Wir werden versuchen, die Lücke mit Kilian Cuni zu schließen", sagt der FCU-Übungsleiter, wohl wissend, dass der Ersatzmann erst 19 Jahre jung ist. Cuni war im Sommer von der U19 des FC Ismaning an die Bergstraße geholt worden.

Zumindest dürften Alexander Hollering und Pascal Putta nach Verletzungen demnächst wieder zur Verfügung stehen. Im Gegensatz zu Michael Kain, der berufsbedingt kaum trainieren kann und auch gegen Nördlingen fehlte. Die Saison ist und bleibt ein Puzzlespiel für Föhrings Trainer Peter Faber.

© SZ vom 20.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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