Ja, er hat auch diesmal wieder einen Plan für die große Überraschung, sagt Claus Schromm, und ja, es wird ungleich schwerer, selbigen umzusetzen. Man darf dem Trainer des Regionalligisten SpVgg Unterhaching schon ein bisschen Ironie zugestehen, vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale. Denn der Gegner im Sportpark (19 Uhr) ist Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen. Sollten diese Referenzen nicht genügen, um die Rollen zu verteilen, so fallen Schromm ein paar weitere Gründe ein.
Etwa, dass der Bundesligist FC Ingolstadt beim Hachinger Pokalsieg in der ersten Runde noch keine Spielpraxis hatte, oder dass Zweitrundengegner RB Leipzig sein Team auf die leichte Schulter genommen habe. Und all das treffe auf Leverkusen eben nicht zu. Von der Spielanlage her sind sich die beiden Mannschaften sogar recht ähnlich, beide provozieren Fehler und schalten mit schnellen Außenspielern um auf Konterspiel. Mit dem Unterschied von einigen Spielklassen. Und "beim Thema Gegenpressing wird's dir schwindlig", lobt Schromm den Gegner. Dann wäre da noch die Atmosphäre: "Hier hat fast niemand schon einmal einen vollen Sportpark erlebt", für den Gegner sei das Alltag. Entgegen aller Gerüchte ist das Spiel noch nicht ausverkauft, es gibt noch Tickets für die Nordtribüne, die erstmals seit Jahren wieder geöffnet wird.
Eine hoffnungslose Aufgabe also? Auf dem Werbeplakat für die Partie steht immerhin: "Déjà-vu 2000". Denn Haching ist so eine Art Angstgegner, seit es Leverkusen die deutsche Meisterschaft verhagelt hat. Die Spieler wüssten, dass man mit einem erneuten Sieg "national an den Kultstatus von damals anknüpfen" könnte, so Schromm, der nur fordert, "insgesamt möglichst lange attraktiv" zu spielen. Fehlen wird lediglich Verteidiger Tim Schels, der an einem U-18-Länderspielturnier teilnimmt, der Einsatz von Jonas Hummels ist fraglich. Noch nicht spielberechtigt ist Rückkehrer Sascha Bigalke, der seit drei Wochen wieder mittrainiert.