Fußball 3. Liga:Durchzählen im Januar

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Die SpVgg Unterhaching bereitet sich auf den SV Wehen Wiesbaden vor - und auf viele Veränderungen

Von Christoph Leischwitz, Unterhaching

Der nächste Gegner hat die vergangenen drei Spiele verloren, außerdem vermisst der SV Wehen Wiesbaden in Nico Herzig gerade seinen wichtigsten Spieler wegen einer Knie-Operation. Favorit ist die SpVgg Unterhaching aber noch lange nicht, wenn sie am Samstag (14 Uhr) zum Auswärtsspiel in Hessen antritt. Sie ist aber auch nicht Außenseiter - der Ausgang der Partie ist völlig offen. Und das ist für den Fußball-Drittligisten ein eher ungewöhnlicher Zustand.

Die Mannschaft von Christian Ziege war bekanntlich furios in die Saison gestartet und lag nach fünf Spieltagen auf dem zweiten Tabellenplatz. Dann folgten sieben Spiele mit nur einem einzigen Punkt. Doch die Statistik der vergangenen Wochen liest sich beinahe wie die einer normalen Mannschaft: Niederlage, Sieg, Niederlage, Sieg, Unentschieden. "Zwischendurch hat einfach auch das nötige Glück gefehlt, jetzt ist es wieder da", sagt Kapitän Mario Erb. Weil diese Aussage aber auch negativ aufgefasst werden könnte, fügt er hinzu, das Glück sei "im Training erarbeitet. Durch einfache Dinge. Über die Zweikämpfe kommen, das Vorgegebene umsetzen."

Trainer Christian Ziege sitzt direkt neben ihm, und er sagt, dass sich kadermäßig aktuell nichts verändert habe. Auch Angreifer Pascal Köpke wird wegen seiner Oberschenkelprobleme wohl vor der Winterpause nicht mehr einsatzfähig sein. Wenn diese Pause beginnt, könnte sich allerdings einiges ändern. "Ich habe jede Menge gehört", antwortet Ziege auf die Frage, ob es Angebote für seine Spieler gebe, sie stünden auf jeden Fall bei vielen Scouts auf der Liste. Er selbst habe nichts mit den Entscheidungen zu tun, wer letztlich gegen dringend benötigtes Transfergeld eingetauscht wird, und auch nicht damit, wie viele es sein werden. Doch selbst, wenn es "zwei, drei Dominante" sein sollten, die im Winter gehen, so sei er nicht allzu besorgt: "Es stehen immer drei bis fünf Spieler in einem Kader, die sich dann erst richtig entwickeln", glaubt der Trainer.

Am vergangenen Montag auf der Jahreshauptversammlung des Vereins war bekannt gegeben worden, dass der Verein im Geschäftsjahr 2013/14 einen Verlust von einer Million Euro erwirtschaftet hat, trotz Transfereinnahmen von etwa 700 000 Euro. Weil auf dem Transfermarkt außer Angreifer Andreas Voglsammer kein Spieler mehr wert sein dürfte als 300 000 Euro, und mit keinen zusätzlichen Einnahmen zu rechnen ist, könnte der Kader über Weihnachten merklich dünner werden. Kapitän Erb ist einer der wenigen Stammspieler, die schon jetzt klarstellen, dass sie nach der Winterpause weiter für Unterhaching spielen werden. Doch wer sich letztlich nach einer kurzen, zweiwöchigen Pause am 3. Januar wieder im Sportpark einfindet, das sei: völlig offen. Bezüglich des Kaders ist das in Unterhaching ein völlig gewöhnlicher Zustand.

© SZ vom 13.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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