Fürstenfeldbruck: Neue Trial-Anlage:Mit Geschick über alle Hindernisse

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Hier trainieren Anfänger und Leistungssportler: Die neue Trial-Anlage beim Waldfriedhof Fürstenfeldbruck stößt bei Fachleuten auf Begeisterung.

Dominik Weiss

Alois Thoma erklärt, gestikuliert, markiert die Ideallinie mit Pfeilen oder gibt - wenn nötig - Hilfestellung. In diesen Tagen finden an der neuen Trial-Anlage am Fürstenfeldbrucker Waldfriedhof die ersten Trainingseinheiten statt und Thoma ist stets mittendrin. Als Landestrainer beim Bayerischen Motorsport-Verband und früherer Trial-WM-Teilnehmer ist er der perfekte Ratgeber für die jüngeren und auch älteren Fahrer.

Begeisterter Trial-Sportler: Alois Thoma (li) , Landestrainer beim Bayerischen Motorsport-Verband, mit Max Kellner der eine selbst entwickelte Elektromaschine fährt. (Foto: Günther Reger)

Gemeinsam mit anderen Trial-Begeisterten aus der Umgebung hatte er sich vor einigen Jahren an die Fürstenfeldbrucker Stadtverwaltung gewandt, um die Möglichkeit einer Trial-Anlage in der Großen Kreisstadt auszuloten. Außerdem entstand die Idee, sich statt der Gründung eines eigenständigen Vereins an den TuS Fürstenfeldbruck anzuschließen. Beide Schritte sieht Thoma heute als Glücksgriff an: Die Größe und der Einfluss des Vereins stärkte die Position der Trial-Sportler und von der Zusammenarbeit mit den Behörden im Zuge des Anlagenbaus zeigt sich Thoma ohnehin richtiggehend begeistert. Es sei "ein Traum", wie gut während des Genehmigungsverfahrens alles geklappt habe; immer wieder habe die mittlerweile rund 20 Mitglieder starke Trial-Abteilung von den Behördenvertretern auch wertvolle Tipps bekommen.

Erst vor kurzem wurde die Anlage von Mitarbeitern des Landratsamts abgenommen, weshalb der Trainingsbetrieb nun endlich in vollem Gange ist. Trotzdem wird an der Trial-Anlage auch in den kommenden Monaten weiter intensiv gearbeitet; Thoma will noch diverse Vorstellungen verwirklichen, was beispielsweise die Zuschauerplätze für künftige Wettkämpfe anbelangt. Zunächst einmal sind die Trial-Sportler aber froh, dass sie die ersten künstlich angelegten Hindernisse in der Fürstenfeldbrucker Anlage überwinden können.

Auch Thoma steigt dabei nach wie vor liebend gern selbst auf sein Bike; seinen persönlichen Schwerpunkt hat er jedoch längst auf die Nachwuchsförderung verlagert. Optimal ist es aus seiner Sicht, wenn Kinder bereits im Alter von etwa sechs Jahren mit dem Trial-Sport beginnen. Ein großer Vorteil für Motorrad-Trial-Wettkämpfe ist es laut Thoma zudem, wenn der Fahrer zuvor bereits Fahrrad-Trial gefahren ist und so die wichtigsten Grundlagen des Sports schon kennengelernt hat. Diese Sportler hätten in der Regel einen erheblichen Vorsprung, so Thoma. Auf der Fürstenfeldbrucker Trial-Anlage soll vom absoluten Anfänger bis zum ambitionierten Leistungssportler künftig jeder fahren können, was eine besondere Herausforderung an die Ausgestaltung des Areals darstellt. Außerdem schwebt Thoma, hauptberuflich in einer Behindertenwerkstatt tätig, für die nahe Zukunft ein Trial-Projekt mit behinderten Menschen vor.

Auch ein Schauplatz möglicher technischer Neuerungen im Trial-Sport ist die Anlage am Fürstenfeldbrucker Waldfriedhof: So testet Max Kellner für die Germeringer Firma "eta-motors" dort derzeit ein Motorrad mit Elektroantrieb. Da der Energiebedarf ohnehin gering sei, sei der Trial-Sport diejenige unter den Motorsportarten, bei der die serienmäßige Einführung der umweltschonenden Elektromotoren am wahrscheinlichsten sei, so Kellner. Testweise nehmen bereits jetzt Motorräder mit Elektroantrieb an Trial-Wettbewerben teil.

© SZ vom 08.06.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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