Frauenhandball:Momentaufnahme

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Saskia Putzke, hier am Ball und im Dress der HT München, bringt Erstligaerfahrung ins Würmtal. (Foto: Markus Fischer/imago images)

Abwarten und positiv denken: In der dritten Liga beginnt für den HCD Gröbenzell und Aufsteiger HSG Würm-Mitte eine Saison, von der beide Klubs nicht wissen, wie sie enden wird. Warum aber schwarzsehen: Wird schon schiefgehen.

Von Ralf Tögel, München

Es ist in diesen Zeiten selten, dass ein Mannschaftsverantwortlicher positiv auf eine bevorstehende Saison blickt, aber Hendrik Pleines strahlt Zuversicht aus, wenn er über die Drittliga-Handballerinnen des HCD Gröbenzell spricht. Am Samstag (18.15 Uhr) geht es los mit dem Heimspiel gegen den ESV Regensburg, das Gröbenzeller Hygienekonzept erlaubt 100 Personen in der Halle, behördlich genehmigt. Abzüglich Aktive und Offizielle wird es auf 50 bis 60 Fans hinauslaufen, sagt der Sportliche Leiter, mit den üblichen Sicherheitsmaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsregeln, festen Laufwegen und personalisierten Tickets - Stand jetzt.

Ähnliches lässt sich für die HSG Würm-Mitte sagen. Für den Lokalkonkurrenten geht es ebenfalls mit einem Heimspiel am Samstag (17.30 Uhr) los, Gegner ist die TPSG FA Göppingen II. Das HSG-Hygienekonzept lässt 84 Zuschauer zu, was am vergangenen Wochenende mit Online-Ticketing schon gut geklappt habe, sagt HSG-Leiter Benedikt Waterloo. Entscheidend aber wird wie überall die Sieben-Tage-Inzidenzzahl sein. Gräfelfing zählt zum Landkreis München, dort ist der Wert zwar niedriger als in der Stadt, eine endgültige Aussage lasse sich dennoch nicht treffen, erklärt Waterloo. Man müsse abwarten.

Was in gewisser Weise auch für den sportlichen Bereich gilt, denn trotz der ungewöhnlich langen Vorbereitung weiß HSG-Trainerin Stefanie Mittasch die neue Liga noch nicht so recht einzuordnen. Gegner Göppingen ist wie die Gastgeberinnen in der abgebrochenen Saison als souveräner Tabellenführer nach oben versetzt worden. Die Würmtaler Wildkatzen, so der Name, den sich das Team selbst verpasst hat, wurde mit nur einem einzigen Minuspunkt nach 20 ausgetragenen Partien zum Bayernligameister erklärt. Diese imposante Bilanz ist aber angesichts der deutlich stärkeren Konkurrenz schwer einzuordnen. Göppingen gilt Trainerin Mittasch hierfür als geeignete Größe, nicht zuletzt weil Verstärkung aus dem Erstliga-Profikader zu erwarten ist. Ziel ist der Klassenerhalt, dafür erhofft sich die HSG neben der ehemaligen Profispielerin Belma Beba von Zugang Saskia Putzke maßgebliche Impulse. Putzke kommt vom Landesligisten HT München, bringt aber viel Erfahrung aus der ersten und zweiten Bundesliga mit.

Eine ähnliche Saisonvorgabe formuliert HCD-Sportchef Pleines: "Wir wollen möglichst schnell den Klassenerhalt sichern." Es darf aber auch mehr sein, denn beim HCD gab es deutlich mehr Zugänge als beim Nachbarn, den wichtigsten in der Schaltzentrale: Trainer Stefan Weidinger kam vom ASV Dachau und hat vom letztjährigen Drittligarivalen eine Handvoll Spielerinnen mitgebracht. Was für den Trainer deutlich mehr Optionen bedeutet und dem Sportlichen Leiter seine Zuversicht gibt. Dachau hat angesichts des Aderlasses und der finanziellen Unwägbarkeiten gleich ganz auf den Platz in der dritten Liga verzichtet. Der ASV plant mit der zweiten Mannschaft in der Bezirksoberliga einen Wiederaufbau, um in einem Jahr in der Bayernliga zu reüssieren. Das jedenfalls steht bereits jetzt fest.

© SZ vom 15.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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