Frauenfußball:Plötzliche Effizienz

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Perfektes Timing: Rechtzeitig zu einer anstrengenden englischen Woche meldete sich neben Melanie Leupolz auch Gina Lewandowski (rechts, gegen Essens Turid Knaak) nach Verletzungspause im Kader des FC Bayern zurück – und bereitete in der ausgeglichenen Partie das 1:0 für die Münchnerinnen vor. (Foto: imago/Nordphoto)

Bundesligist FC Bayern bezwingt dank der Treffer von Sara Däbritz und Fridolina Rolfö den Tabellennachbarn Essen mit 2:0 und verbessert sich wieder auf den zweiten Platz.

Von Christoph Leischwitz, München

In englischen Wochen ist es ein großer Vorteil, wenn sich ehedem verletzte Spielerinnen zurückmelden und sich die sportliche Belastung dadurch auf noch mehr Schultern verteilen lässt. Beim Frauen-Bundesligaspiel des FC Bayern bei der SGS Essen kehrten in Melanie Leupolz und Gina Lewandowski gleich zwei wichtige Spielerinnen ins Team zurück. Gerade rechtzeitig, um im Spitzenspiel den entscheidenden Unterschied auszumachen: Die Bayern gewannen mit 2:0-Toren und sind nun alleiniger Tabellenzweiter.

Die zuvor noch punktgleichen Essenerinnen begannen allerdings mit viel Offensivdrang. Ihre erste gute Möglichkeit hatten die Gastgeberinnen nach fünf Minuten, als sich fünf Spielerinnen in weiß bei einem Eckball im Fünfmeterraum postierten, um Verwirrung zu stiften. Der Ball landete zwar auch im Netz, doch die Schiedsrichterin hatte im Getümmel einen regelwidrigen Rempler gesehen. Nach der schüchternen Anfangsphase kam die Mannschaft von Thomas Wörle, die während der Woche 3:1 gegen den 1. FFC Frankfurt gewonnen hatte, etwas besser in die Partie. Mehrere Male erspielte sie sich Überzahlsituation in der gegnerischen Hälfte. Allerdings fehlte beim letzten Pass oder beim Torabschluss die Präzision. Beispielhaft war eine Aktion von Sara Däbritz, die an der Grundlinie ihre Gegnerin schwindlig spielte. Dann aber kullerte die Hereingabe an Dominika Skorvankova vorbei, diese schlug ein Luftloch (13.).

Nach der Pause hätten sich die Bayern-Frauen über einen Rückstand nicht beschweren können: Lea Schüller tauchte allein am Strafraumrand auf, ihr unerreichbarer Schuss strich Zentimeter am Pfosten vorbei (49.). Nur zwei Minuten später zögerte Kirsten Nesse mit einem Schuss so lange, bis Münchens Kathrin Hendrich einschritt. Dann aber bestachen die Bayern plötzlich mit Effizienz, mit der ersten Chance in der zweiten Hälfte gingen sie in Führung: Lewandowski flankte in Richtung Elfmeterpunkt, den noch aufsteigenden Ball setzte Däbritz mit einem platzierten Kopfball ins ferne Eck (64.). Die Entscheidung fiel in der 86. Minute, Fridolina Rolfö traf mit einem präzisen Schuss. "Es gab Phasen, wo Essen durch unsere Fehlpassquote wieder stärker wurde. Insgesamt hatten wir aber mehr vom Spiel, haben als Team gut dagegengehalten und verdient gewonnen", sagte Lewandowski nach ihrer Rückkehr in die Startelf. Die nächste englische Woche steht bereits an: Am Mittwoch wartet das Rückspiel in der Champions League gegen den FC Zürich (19 Uhr).

© SZ vom 29.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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