Formsache:"Helden heißen Müller"

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Vom Leichtathleten zum E-Bike-Fahrer: Günther Maria Halmer

SZ: Sport ist . . .

Günther Maria Halmer: Notwendig, speziell, wenn man älter wird.

Ihr aktueller Fitnesszustand?

Ich bin vor kurzem um den Chiemsee geradelt, das waren so 60 Kilometer. Allerdings mit dem E-Bike. Aber ich mache jeden Tag mein Training, Gymnastik.

Felgaufschwung oder Einkehrschwung?

Mit Felgaufschwung hab ich nichts mehr am Hut, Einkehrschwung schon eher.

Sportunterricht war für Sie?

Mein Lieblingsfach. Das einzige, in dem ich eine Eins hatte.

Ihr persönlicher Rekord?

Ich war mal oberbayerischer Meister in der Jugend. Die 100 Meter bin ich in 11,3 Sekunden gelaufen.

Stadion oder Fernsehsportler?

Ins Stadion gehe ich manchmal ganz gerne, wenn man mich einlädt. Aber sonst? Ich wohne ja am Land - die Warterei, bis die Autobahn wieder frei ist und man nach Hause fahren kann, das brauche ich nicht.

Bayern oder Sechzig?

Früher habe ich 1860 ganz gerne gemocht, aber die sind jetzt disappeared, da kennt man ja keinen Spieler mehr. Jetzt halte ich es eher mit den Bayern. Ich kenne den Franz Beckenbauer und den Uli Hoeneß, ich bin mit denen auch schon mal mitgeflogen zu Champions-League-Spielen nach London und Madrid.

Ihr ewiges Sport-Idol?

Martin Lauer (1960 Olympiasieger in der Sprintstaffel, lief 1959 auf Asche in 13,2 Sekunden Weltrekord über 110 Meter Hürden. 1961 musste er seine Karriere mit 24 Jahren infolge einer Infektion durch eine verunreinigte Spritze beenden, Anm. d. Red.). Der beste Leichtathlet, den Deutschland je hervorgebracht hat. Er konnte alles, Sprint, Zehnkampf, 400 Meter. Leider ist er dann so krank geworden.

Ein prägendes Erlebnis?

In meiner Jugend gab es Leichtathletik-Länderkämpfe, zum Beispiel 1958 in Augsburg zwischen der UdSSR und der BRD. Damals hat Ludwig Müller (Kassel) am selben Tag sowohl die 5000 als auch die 10 000 Meter gewonnen, nur dadurch konnte Deutschland den Länderkampf gewinnen. Dieser Ludwig Müller war ein Held meiner Jugend - man sieht, die Helden hießen damals schon Müller. Heute bin ich mit Leuten wie Manfred Germar (1960 Staffel-Olympiasieger) befreundet, auch so ein Held meiner Kindheit. Wir spielen ab und zu eine Runde Golf zusammen.

In welcher Disziplin wären Sie Olympiasieger?

Olympiasieger? O je. Das ist für mich zu schwer, ich passe.

Mit welcher Sportlerin/welchem Sportler würden Sie gerne das Trikot tauschen?

Mit Tiger Woods. Auch aus sportlichen Gründen. Nur wer so gut Golf spielen kann, verdient auch so viel Geld.

Unter der Rubrik "Formsache" fragt die SZ jede Woche Menschen nach ihrer Affinität zum Sport. Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne - bloß keine Sportler. Wäre ja langweilig.

© SZ vom 25.09.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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