FC Pipinsried:Nur die Bande kann sie aufhalten

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Der Tabellenführer setzt sich auch in Schwabmünchen durch. Ausschlaggebend für den Auswärtssieg ist ein Foul an Amar Cekic, bei dem dieser schwer an der Hand verletzt wird.

Von Thomas Jensen, Pipinsried

Der Moment, der im Bayernligaspitzenspiel den Ausschlag gab zum späteren 2:0-Sieg des FC Pipinsried gegen Schwabmünchen, war zugleich der bitterste aus Sicht des Tabellenführers. Nach einem harten Einsatz von Schwabmünchens Tim Uhde an Amar Cekic prallte dieser hinter dem gegnerischen Strafraum in die Bande und musste anschließend mit einer offenen Wunde an der Hand ausgewechselt werden. Verursacher Uhde sah die rote Karte. Wie schwer Cekics Verletzung ist, stand nach der Partie nicht fest, er wurde umgehend jedoch ins Krankenhaus gebracht.

Pipinsrieds Trainer Muriz Samelovic machte Uhde nach der Partie keine zu großen Vorwürfe: "Klar weiß er, dass die Bande da steht, aber so was kann in einem Zweikampf immer passieren. Eigentlich hat die Situation nicht zu extrem ausgesehen."

Umso deutlicher wies er allerdings auf die Problematik der Werbebanden hin: "Das kann nicht sein, dass die so nah am Platz stehen können, eigentlich ist das lebensgefährlich. Vielleicht muss man da mal eine Grundsatzdiskussion führen."

Den an die mehrere Minuten dauernde Spielunterbrechung anschließenden Elfmeter verwandelte Steffen Krautschneider, der damit sein 15. Saisontor erzielte.

Nur wenige Minuten später, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, tauchten die Gäste noch einmal gefährlich im Strafraum der ganz in weiß spielenden Schwabmünchner auf und erhöhten auf 2:0. Pablo Pigl, mit 20 Saisontoren der Topscorer der Liga, profitierte von einem technischen Fehler des Schwabmünchners Kümmerle und erzielte den Treffer aus spitzem Winkel und mit dem schwächeren linken Fuß.

Die Führung war nicht unverdient, wenn auch wegen des Doppelschlags etwas überraschend. Pipinsried hatte zuvor zwar mit zunehmender Spieldauer dominiert und sich mehr und mehr Chancen erarbeitet. Unter anderem kam zweimal Daniel Leugner freistehend zum Schuss, Kilian Röder konnte mit einigen sehenswerten Paraden jedoch dagegenhalten. Jedoch hatte auch der Drittplatzierte eine bis dahin ordentlich Partie geliefert und war einige Male gefährlich vor dem Kasten von Johann Hipper aufgetaucht. Zweimal konnte der sich im Duell gegen Stürmer Fahad Barakzaie behaupten, der immer wieder mit weiten Zuspielen gesucht wurde.

Mit Vorsprung und Überzahl im Rücken agierte Pipinsried in der zweiten Halbzeit nun ganz im souveränen Stile einer Spitzenmannschaft, wenngleich spielerischer Glanz ausblieb. Für Trainer Salemovic war das allerdings kein Kritikpunkt: "Der Rasen war heute der schlechteste der gesamten Saison, da haben sich beide Mannschaften im Spielaufbau schwergetan." Spätestens als in der 78. Minute Schwabmünchens zweiter Uhde, Maik, mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde, war die Spannung für die 641 Zuschauer verflogen. Schon zuvor waren die Gastgeber kaum mehr in Tornähe gekommen, in doppelter Unterzahl war der Widerstand nun endgültig gebrochen.

Salemovic bezeichnete den Sieg letztendlich als hochverdient: "Ich bin nicht nur rundum zufrieden, sondern auch sehr stolz. Das war ein kompliziertes Spiel und wir haben gezeigt, dass wir auch mit unschönem Fußball gewinnen können."

Der FCP ist nach 21 Spielen in dieser Bayernligasaison somit weiterhin ungeschlagen, der Vorsprung auf das zweitplatzierte Deisenhofen beträgt 16 Punkte. Die letzte Aufgabe in diesem Jahr erwartet den Regionalligaabsteiger am kommenden Samstag, gegen die zweite Mannschaft des FC Ingolstadt. Es könnte ein furioser Abschied in die Winterpause werden. Ingolstadt machte am Freitag mit einem 7:2-Sieg über Türkspor Augsburg von sich reden.

© SZ vom 25.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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