Süddeutsche Zeitung

FC Pipinsried:Anspruch ist Wirklichkeit

Regionalliga-Absteiger Pipinsried demoralisiert den TSV Schwaben Augsburg. Bereits zur Pause steht der 3:0-Sieg für den FC fest, Zugang Pablo Pigl schnürt bei seiner Premiere einen Doppelpack.

Von Christoph Leischwitz

Ein bisschen Erleichterung sei da auch immer dabei, sagt Roman Plesche. Aber nicht etwa, weil sie beim FC Pipinsried zum Saisonauftakt auf so einen starken Gegner gestoßen waren. Auch nicht, weil sie als Absteiger aus der Regionalliga Angst hätten vor einem Fehlstart. Nein, sie selbst hatten sich unter Druck gesetzt vor dem Auftakt bei Schwaben Augsburg: 16 neue Spieler, ungefähr genauso viele Weggänge (so genau kann man das noch nicht sagen), ein Testspiel souveräner als das andere. Und dann: Ein souveränes 3:0 (3:0) auswärts. Zur Pause war die Partie bereits entschieden und der Gegner ziemlich entnervt. Anders gesagt: Man konnte auch nach dem ersten Pflichtspiel das Gefühl haben, dass für den Rest der Saison die Mannschaft, die den FC Pipinsried am besten unter Druck setzen kann, der FC Pipinsried selbst ist. "Nach den Siegen war jedem klar: Wir müssen gewinnen. Und wir haben das super gemacht", sagte der Sportliche Leiter Roman Plesche. Im Übrigen wolle man jetzt jedes Spiel gewinnen.

Zugang Pablo Pigl startet mit einem Doppelpack für Pipinsried

Besonders auffällig war, wie viel Verständnis für die Mitspieler bei der zusammengewürfelten Truppe schon vorhanden war. Die Tore schienen nur eine Frage der Zeit, sie alle entsprangen einer Mischung aus Fleiß und Routine: Beim 1:0 führte der neue Spielertrainer Muriz Salemovic einen Freistoß gedankenschnell aus, der neue Angreifer Pablo Pigl bediente Oliver Wargalla perfekt (31.); vor dem 2:0 hatte sich der neuerdings sehr lauffreudige Amar Cekic einen Ball aus dem Augsburger Spielaufbau stibitzt, Pigl traf mit einem Schlenzer (34.); beim 3:0, abermals durch Pigl, den ersten Führenden der Torjägerliste, schienen sich die Gastgeber schon aufgegeben zu haben: Der Zugang von Türkgücü München traf völlig freistehend aus kurzer Distanz (43.). "In der zweiten Halbzeit haben wir es dann eher runtergespielt", sagte Plesche. Beim FC freuen sie sich nun auf ein interessantes Heim-Derby am Freitag (18.30 Uhr) gegen 1865 Dachau, das zugleich schon ein erstes Spitzenspiel ist.

Ob dann die Startelf trotz des Erfolgs die selbe sein wird wie in Augsburg, ist fraglich. Auf der Bank saßen zahlreiche erfahrene Spieler, die über kurz oder lang Startelf-Ansprüche stellen werden. Dabei hat Pipinsried einige neu verpflichtete Spieler schon wieder abgegeben: Der beruflich eingespannte Markus Achatz bat um Vertragsauflösung, ebenso wie Philip Grahammer, der immerhin sechs Jahre für Pipinsried spielte. Für Torwart Maxime Crahay habe sein ehemaliger Verein plötzlich eine Ablöse verlangt, so Plesche, deshalb habe man Johann Hipper aus der Jugend von 1860 München verpflichtet. Zugang Luka Odak (Türkgücü) werde heuer wohl kein Spiel bestreiten. Dennoch scheint der aktuelle Kader doch recht ordentlich besetzt.

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Quelle:
SZ vom 15.07.2019
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