FC Ismaning:Rote Linie rückt näher

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Die Mannschaft von Trainer Rainer Elfinger rettet nach den jüngsten Heimniederlagen gegen Hankofen zumindest spät noch einen Punkt.

Von Christoph Leischwitz, Ismaning

Ein Besucher, offenkundig Anhänger des Auswärtsteams der SpVgg Hankofen-Hailing, zeigte auf den kleinen Besucher, der auf der Werbebande saß. "Schwalbenschwanz", stellte er fest. "Oder naa, ein Admiral!" Ehe er seine Spezifikation beenden konnte, flog der Schmetterling davon, er wurde in der 72. Spielminute offenbar aufgeschreckt von einem der seltenen Angriffe der Gäste auf dieser Spielfeldseite. Daniel Hofer rannte an ihm vorbei, brachte den Ball scharf nach innen, wo Tobias Lemberger die zweite gute Chance der Hankofener im Tor unterbrachte. Am Ende stand die Erkenntnis, dass sich der FC Ismaning in der Bayernliga auch dann noch schwertut, wenn der Frühling einkehrt und die Böden bespielbarer sind. Immerhin reichte es zu einem Punkt: Bastian Fischer verwandelte einen Foulelfmeter in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 1:1-Endstand, den Strafstoß hatte er selbst herausgeholt.

"Wir sind keine Mannschaft, die das Spiel macht", stellte Ismanings Vorsitzender Roland Boenke fest, "und wenn sie dann hinten liegen, dann ist es oft eine Kopfsache." Beides bewahrheitete sich auch im dritten Heimspiel in Serie. Ein Pass im Spielaufbau ging oft mal genau in die andere Richtung als in jene, in die sich der Mitspieler bewegte; und auch diesmal konnte die Mannschaft den einen oder anderen gefährlichen Konter des Gegners nicht verhindern, im Gegenteil: Manchmal leitete sie ihn selbst leichtfertig ein.

"Diesmal hat die Mannschaft die taktischen Vorgaben erfüllt."

Trotzdem: "Man hat diesmal gesehen, dass sie gewinnen wollten", fand Boenke, und er war nicht der Einzige, der im Vergleich zu den vorigen Partien von einer Leistungssteigerung sprach. "Diesmal hat die Mannschaft die taktischen Vorgaben voll erfüllt. Und jeder hat für jeden gefightet", sagte Trainer Rainer Elfinger. Dabei hatten gleich mehrere Stammspieler gefehlt: Mijo Stijepic, Tobias Killer und Maximilian Siebald hatten private Verpflichtungen, Anton Siedlitzki fehlte rotgesperrt. Für den erfahrenen Angreifer Stijepic stand Ensar Skrijelj in der Startelf, dem Elfinger eine gute Leistung bescheinigte. Das größte Manko aus seiner Sicht: die Chancenverwertung. Zur Pause hätte man schon 2:0 führen müssen, fand der Coach. In der 29. Minute vergab Clemens Kubina die erste große Chance, ein Hankofener Abwehrspieler rettete auf der Linie. Und in der 41. Minute hatte Manuel Ring schlicht Pech, als er aus kurzer Distanz aufs Tor schoss und der Ball vom Unterarm des Keepers Mathias Loibl an die Latte sprang.

Nach der Pause war offensiv dann aber immer weniger von Ismaning zu sehen, gefährlich war der FC meist nur noch bei Standards. Als dann die Gäste aus Hankofen in Führung gingen, hatten sie Ismaning in der Tabelle kurzzeitig sogar überholt. Umso wichtiger dann der späte Ausgleich. Für Elfinger aufgrund des Zeitpunktes glücklich, aufgrund der Leistung zu Beginn aber gleichzeitig auch verdient.

Nach nur einem Punkt aus drei Heimspielen entsteht allmählich eine Lücke zum gesicherten Mittelfeld, vor allem "kommt der berühmte Strich immer näher", sagte Boenke. Ihn ärgert, dass man den direkten Vergleich gegen Hankofen nun verloren habe, solche Kleinigkeiten könnten am Ende der Saison noch wichtig werden. Er habe auf jeden Fall überhaupt keine Lust, in einer möglichen Relegation "auf den SE Freising oder auf Türkgücü zu treffen". Deshalb müsse man nun am Dienstag in Holzkirchen (18 Uhr) unbedingt punkten. Auswärts? Nicht so schlimm, findet Boenke. Man sei ja in dieser Saison sowieso die "Wundertüte der Liga", egal ob daheim oder auf fremdem Platz.

© SZ vom 09.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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