FC Ismaning:Doppelt bestraft

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Pädagogik gefragt: Fußballtrainer Rainer Elfinger, im echten Leben Rektor an der Markt Schwabener Mittelschule, erwartet von seinen Ismaninger Fußballern einen Reifeprozess. (Foto: Claus Schunk)

Nach Führung verliert der FCI bei der DJK Vilzing. Coach Elfinger hadert mit dem Schiri und der fehlenden Cleverness seiner Elf.

Von Sebastian Leisgang, Ismaning

Am Ende, nach einem nervenaufreibenden Spiel, kulminierte der Frust von Rainer Elfinger in nur einer einzigen Sequenz, die nicht einmal eine halbe Minute dauerte. Sie war der Grund, warum der Trainer des FC Ismaning am Samstagabend nach dem 2:4 bei der DJK Vilzing erklärte: "Die Stimmung ist gedrückt." Und angesichts der bevorstehenden Rückfahrt von rund 160 Kilometern: "Das ist nervig."

Elfingers Frust galt nicht zuletzt Schiedsrichter Andreas Hartl, seine Spieler wollte er allerdings auch nicht von jedweder Schuld an der ersten Saisonpleite freisprechen. "Wir müssen lernen, cool zu sein", forderte Elfinger und meinte: "eine Führung zu verwalten, ohne weniger zu investieren". Yemi Oyewoie hatte ja früh das 1:0 für Ismaning erzielt (9.), Vilzing kam jedoch nach der Pause mit einem Doppelschlag in kürzester Zeit zurück (58., 60.), ehe Kaan Aygün das 2:2 markierte (61.). "Wir haben die Führung dumm hergeschenkt und uns nach der Pause zu sehr reindrücken lassen", monierte Elfinger.

Nach Aygüns Ausgleich spielte sich jene Szene ab, die Elfinger später als "zentral" betitelte und ihn so aufbrachte: Tobias Killer verlor den Ball im Mittelfeld, allerdings bedingt durch ein Foul, wie Elfinger fand. "Den Kontakt habe ich bis außen gehört", schimpfte er. Referee Hartl ließ jedoch weiterspielen, Vilzing traf Sekunden später zum 3:2 - und Mittelfeldmann Killer rügte Hartl, da dieser das Foul an ihm nicht geahndet hatte, mit den Worten: "Das ist peinlich." Dies sanktionierte Hartl wiederum mit der zweiten Gelben Karte für Killer - und damit mit Gelb-Rot. Elfinger klagte deshalb nach der Partie: "Das war eine doppelte Bestrafung für uns. Der Schiedsrichter hat dadurch ein bisschen eingegriffen."

Zu zehnt erneut einen Rückstand wettmachen zu müssen, so Elfinger, das sei dann eine Herkulesaufgabe gewesen, allerdings hätte sein Team durchaus die Chancen hierzu gehabt - etwa bei einem Lattentreffer Aygüns. Dann fingen sich die Gäste auch noch das vierte Gegentor. "Wir hatten aber genug Chancen für ein 4:4", sagte Elfinger genervt.

Letztlich musste sich seine Mannschaft den Gastgebern aus Vilzing aber beugen. Und die Partie brachte Elfinger die Erkenntnis, dass sein Team noch einen Reifeprozess vor sich habe und hier und da abgeklärter agieren müsse. "Wenn wir nach dem 1:0 cooler bleiben, dann muss der Gegner kommen - und wir können vielleicht mit einem Konter das zweite Tor machen", haderte Elfinger. So aber nahm die Partie einen ganz anderen Verlauf.

Immerhin dürften nun, nach der ersten Niederlage nach fünf Spielen ohne Pleite, die Stimmen erst einmal verstummen, die Elfinger andichten wollen, seine Mannschaft sei imstande, in der Spitzengruppe mitzumischen. "Ich sehe es seriös", sagte der FCI-Trainer dazu. Und ergänzte: "Ich habe das weiterhin im Griff. Aber ich hätte in Vilzing schon gerne gewonnen - so ist es nicht."

© SZ vom 21.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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