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DEL-Gala: Ehrungen für Aus den Birken, Jackson und Kathan.

Von Johannes Schnitzler, Bremerhaven/München

Gemessen daran, wie wichtig die Position des Torhüters im Eishockey ist - manche Experten sagen, ein guter Schlussmann sei die halbe Miete - haben es in 25 Jahren Deutsche Eishockey Liga (DEL) lächerlich wenige Torhüter in die Reihe der "Spieler des Jahres" geschafft: exakt zwei. Der eine war Andrei Trefilow, ein gemütlicher Russe, der in der Saison 2000/01 den Aufsteiger Düsseldorf mit seinen Paraden fast alleine in der Liga hielt. Der andere war 2009 der Kanadier Fred Brathwaite, die erste dunkelhäutige Nummer eins in der DEL. Diese Auszeichnung und andere vergibt die Liga alljährlich im Rahmen einer Gala in Zusammenarbeit mit dem Magazin Eishockey News. Irgendwem muss dabei aufgefallen sein, dass zehn Jahre nach Brathwaite eigentlich mal wieder ein Torwart fällig wäre. Die Wahl in diesem Jahr fiel auf Danny aus den Birken, Nationalkeeper beim deutschen Meister EHC Red Bull München, laut Statistik der mit 1,91 Gegentoren pro Partie und einer Fangquote von 92,6 Prozent Beste seiner Zunft, weshalb Aus den Birken auch gleich noch die Trophäe für den Torhüter des Jahres mit nach Hause nehmen durfte. "Ich bin sehr überrascht und dankbar", sagte der 34-Jährige am Samstag bei der diesjährigen Gala in Bremerhaven. "Besonders bedanken möchte ich mich bei Helmut de Raaf, der immer mein Idol war." Der ehemalige Nationalkeeper aus Düsseldorf hielt die Laudatio und zieht als Leiter der Red-Bull-Akademie in Salzburg bereits die nächsten Torhüter des Jahres heran.

Titelhamster: Don Jackson, rechts, Chefcoach des deutschen Meisters EHC Red Bull München und Trainer des Jahres in der Deutschen Eishockey Liga, mit Danny aus den Birken, Torwart und Spieler des Jahres. (Foto: Marco Leipold/City-Press GmbH)

Für Aus den Birken rundete sich am Samstag das bislang erfolgreichste Jahr seiner Karriere mit der olympischen Silbermedaille in Pyeongchang (wo er zum besten Torwart des Turniers gewählt worden war), dem dritten Meistertitel mit München und dem Einzug ins Finale der Champions Hockey League in diesem Februar.

Neben Aus den Birken wurde auch sein Trainer Don Jackson ausgezeichnet. Irgendwem muss aufgefallen sein, dass der 62-Jährige zwar mit acht Titeln der erfolgreichste Coach der DEL-Geschichte ist - aber noch nie Trainer des Jahres war. Jackson sagte: "Es fühlt sich super an! Das alles wäre aber ohne meine Spieler und Coaches gar nicht möglich. Alle machen einen super Job und darauf bin ich sehr stolz." Nach dem 3:2-Sieg Nürnbergs in Bremerhaven am Sonntag steht nun auch fest, dass der EHC im Viertelfinale auf die Eisbären Berlin trifft, jenen Klub, mit dem Jackson fünf seiner acht Titel gewann. Das erste von maximal sieben Spielen findet am Mittwoch (19.30 Uhr, Olympia-Eishalle) statt.

Und noch eine Auszeichnung ging in die Region: Peter Kathan, 70, ehemaliger Bundesliga- und Frauen-Bundestrainer aus Bad Tölz, ist in diesem Jahr der einzige Zugang in die deutsche "Hall of Fame". Die Laudatio auf Kathan hielt Christina Fellner, ehemals Oswald, langjährige Nationalspielerin und Kapitänin des TuS Geretsried. Zu den ersten Gratulanten gehörte Don Jackson.

© SZ vom 11.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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