Eishockey:Klassenerhalt sicher

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Nach zwei Jahren Zittern qualifizieren sich die Tölzer Löwen mit Siegen gegen Freiburg und Kassel erstmals seit dem Aufstieg in die DEL 2 für die erste Playoff-Runde. Sogar der direkte Einzug ins Viertelfinale ist möglich.

Von Johannes Schnitzler, Bad Tölz

Würde man nach den Spielen der Tölzer Löwen die Statements von Trainer Kevin Gaudet in den Pressekonferenzen übereinanderlegen und eine Essenz herausfiltern, es kämen dabei folgende zwei Varianten heraus. Variante A (Sieg Bad Tölz): "Ja, schönen guten Abend. Das waren wichtige drei Punkte. Die Liga ist so verdammt eng. Dankeschön." Variante B (Niederlage Bad Tölz): "Ja, schönen guten Abend. Gratulation zu den drei Punkten. Die Liga ist so verdammt eng. Dankeschön." Die Lücken dazwischen füllt Gaudet meistens damit, dass der Torhüter "ein paar Big Saves gemacht" hat und dass der verletzte XY "ein wichtiger Spieler" sei, dessen Rückkehr man dringlichst erwarte. Was man halt sagt, wenn man in der Hauptrunde 52-mal erklären soll, wieso, weshalb, warum (würde man die Fragen der Presse übereinanderlegen, käme übrigens folgende originelle Eröffnung heraus: "Woran lag's?").

Auch nach dem 50. Hauptrundenspiel verwies der Trainer auf die tabellarische Enge in der DEL 2 (gerade einmal sechs Punkte trennen die Löwen als Tabellenfünfte vom Zehnten Dresden) und lobte Torhüter Maximilian Franzreb. Aber was soll man sagen: Er hatte ja Recht. Durch drei jeweils späte Tore von Stefan Reiter (2) und Philipp Schlager hatten die Tölzer am Sonntag Tabellenführer Kassel Huskies 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) besiegt und damit laut Gaudet eines bestätigt: "Wir sind die beste Auswärtsmannschaft der Liga." Dieses 3:0 war aber bereits der zweite Sieg an diesem Wochenende für die Löwen gegen ein Spitzenteam; am Freitag hatten sie den EHC Freiburg 5:2 geschlagen. Zehn Minuten im mittleren Drittel genügten ihnen dabei, um aus einem 0:1 ein 4:1 zu machen. "Wir haben ein paar verrückte Entscheidungen getroffen", sagte Freiburgs Coach Peter Russell, "aber so etwas passiert manchmal auswärts." Gaudet dagegen war heilfroh über diesen Heimsieg: "Wir hatten zu Hause ein paar Probleme", vier der fünf vorangegangenen Spiele hatten sie verloren. Nun aber haben die Löwen nach zwei Jahren Abstiegsrunde den Klassenerhalt sicher und können sich am letzten Punktspielwochenende sogar noch direkt fürs Viertelfinale qualifizieren. Reichen würden dazu drei ganz wichtige Punkte gegen Bad Nauheim. Am Freitag. Zu Hause.

© SZ vom 25.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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